Salzburger Startup nimmt mit Sonar und Drohne Wasserkraftwerke unter die Lupe
Bekannt wurde das Salzburger Startup Ocean Maps als „Google Earth“ für Taucher. Mit einem Sonargerät hat das Team des Jungunternehmens weltweit hunderte beliebte Tauchgebiete kartographiert und in 3D digitalisiert. Weniger bekannt ist vielleicht, dass Ocean Maps auch mit Unternehmen zusammenarbeitet, zum Beispiel um Wasserkraftwerke zu vermessen. Eines dieser Projekte ist durch einen Startup-Wettbewerb des Energieunternehmens Salzburg AG entstanden.
Teure Tauchgänge
Die Salzburg AG betreibt an rund 30 Standorten Wasserkraftwerke. Bisher mussten für die Wartung teure Tauchgänge durchgeführt werden. Dann an den Kraftwerksmauern sammelt sich Holz, Sand und Schotter an und auch für die Entdeckung von Schäden war das Unternehmen auf Taucher angewiesen. „Das gestaltete sich meist als sehr schwierig, da die Sicht unter Wasser sehr schlecht ist und die Taucher keine genauen Daten liefern konnten“, erklärt Markus Matschl, Leiter Erneuerbare Erzeugung der Salzburg AG. „Zudem waren die Tauchgänge sehr zeit- und kostenintensiv. Und die Mess-Ergebnisse waren meist nicht komplett zuverlässig.“
Daten direkt an Bagger leiten
Die Technologie von Ocean Maps kann dieses Problem für die Salzburg AG lösen. Eine Drohne vermisst das Kraftwerk an der Oberfläche bis zum Wasserspiegel und unter Wasser kommt das Sonargerät des Startups zum Einsatz. Aus den Daten erstellt Ocean Maps ein 3D-Modell der Anlage. Bereits erprobt wurde das beim Turbineneinlauf Wiestalstausee, wobei die Ergebnisse direkt vor Ort an einen Bagger weitergeleitet wurden. Der Bagger konnte daraufhin nur mittels GPS-Überwachung unter Wasser den Turbineneinlauf freiräumen.
„Durch diese neue Technologie können pro Jahr erhebliche Kosten und vor allem auch Zeit eingespart werden“, erklärt Leonhard Schitter, Vorstandssprecher der Salzburg AG. „Die Kooperation mit dem Startup ist ein logischer Schritt und eine konsequente Fortentwicklung unserer Innovations- und Digitalisierungsstrategie. Die Salzburger AG wandelt sich so zu einem digitalen Technologieunternehmen.“