Internationales Investment

Scale AI: Data-Label Startup sammelt 1 Milliarde Dollar ein und verdoppelt seine Bewertung

Das Ziel von Scale AI ist, eine Daten-Schmiede für KI zu bauen. Mit der frisch erhaltenen Finanzierung soll die Generierung fortschrittlicher Daten für AGI beschleunigt werden. © Scale AI
Das Ziel von Scale AI ist, eine Daten-Schmiede für KI zu bauen. Mit der frisch erhaltenen Finanzierung soll die Generierung fortschrittlicher Daten für AGI beschleunigt werden. © Scale AI
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Dem aus San Francisco stammenden Startup Scale AI ist es gerade gelungen, in einer Serie-F-Runde 1 Milliarde US-Dollar einzusammeln. Unter den Investor:innen befinden sich unter anderem Amazon und Meta. Das Data-Label Unternehmen stellt gekennzeichnete Daten zur Verfügung, die zum Trainieren von KI-Anwendungen verwendet werden. Im nächsten Schritt sollen neue und komplexere Datensätze erstellt werden, um einen Datenüberfluss zu erzeugen, der für die Entwicklung von noch fortschrittlicheren KI-Modellen genutzt werden kann.

Bewertung auf 13,8 Milliarden Dollar gestiegen

Scale AI scheint mit seinen Datenetikettierungsdiensten, um maschinelle Lernmodelle zu trainieren einen Investorenrun ausgelöst zu haben. Mit der jüngst abgeschlossenen Finanzierungsrunde, die sich aus Primär- und Sekundärfinanzierung zusammensetzt, stieg die Unternehmensbewertung auf 13,8 Milliarden Dollar und verdoppelte sich damit. Das 2016 gegründete Unternehmen Scale AI ist damit eines von den wenigen, das eine derart große Risikokapitalinvestition für seine KI-Anwendung erhalten hat. Die anderen „Vorzeigebeispiele” sind der OpenAI-Konkurrent Antrophic, der kürzlich vier Milliarden Dollar von Amazon erhielt, sowie Perplexity und Mistral AI. Auch letztere beide haben milliardenschwere Finanzierungsrunden hinter sich und Bewertungen in Höhe von einer Milliarde beziehungsweise sechs Milliarden Dollar. 

Frühere erfolgreiche Finanzierungsrunden ebneten den Weg

Vor dem Abschluss dieser Serie-F-Runde sammelte Scale AI bereits rund 600 Millionen Dollar ein und wurde anschließend mit sieben Milliarden bewertet – auch dieser Wert hat sich von 2020 auf 2021 verdoppelt, wie Tech Crunch berichtet. Drei Jahre später und obwohl erst letztes Jahr 20 Prozent der Mitarbeiter;innen entlassen wurden, erhält Scale AI nun eine Bewertung von 13,8 Milliarden Dollar. Die hohe Bewertung deutet darauf hin, dass Investor:innen im KI-Boom entschlossen sind, die Zügel in der Hand zu halten und an vorderster Front mitzumischen. Angeführt wurde die Serie F von Accel, das bereits die Serie A angeführt und auch an nachfolgenden Risikorunden beteiligt war. Zu den neuen Investor:innen, neben Amazon und Meta zählen: Die Venture-Arme von Cisco, Intel, AMD und ServiceNow,a ber auch DFJ Growth, WCM und der Investor Elad Gil. Einige der bestehenden Investor:innen steuerten erneut bei: Nvidia, Coatue, Y Combinator (YC), Index Ventures, Founders Fund, Tiger Global Management, Thrive Capital, Spark Capital, Greenoaks, Wellington Management und der ehemalige GitHub-CEO, Nat Friedman.

Die wachsende Bedeutung von Daten für KI

Der Grund, weshalb die Investitionen in Data-Labeling einen Höhenflug erleben, ist einfach: Daten sind das Lebenselixier der künstlichen Intelligenz, deshalb sind KI-Entwickler:innen auf Datenmanagement und -verarbeitung mehr oder weniger angewiesen. Vor allem für das Training von KI-Systemen für autonome Fahrzeuge brauche es Lösungen wie die von Scale AI. Große Datenmengen werden verwaltet und kommentiert – einerseits durch maschinelles Lernen, andererseits mit „Human-in-the-Loop“-Überwachung. Die menschlichen Arbeitskräfte sind notwendig, da die meisten Daten unstrukturiert sind und erst beschriftet werden müssen, bevor KI-Systeme gut mit ihnen arbeiten können. Das bedeutet im konkreten Fall von Scale AI, es gibt Tausende von Menschen in Entwicklungsländern, die Daten für maschinelles Lernen kennzeichnen und dies unter teilweise schwierigen Arbeitsbedingungen. Zahlreichen Medienberichten nach betragen Löhne manchmal weniger als einen Dollar pro Stunde – pagetwentyone berichtete ausführlich. Zu den Kund:innen von Scale AI, die gut beschriftete Daten für das Training ihrer KI-Modelle zur Verfügung gestellt bekommen, zählen: Microsoft, Toyota, GM, Meta, das US-Verteidigungsministerium und seit August 2023 auch der ChatGPT-Hersteller OpenAI. Open AI nutzt die von Scale AI aufbereiteten Daten, um Unternehmen die Feinabstimmung seiner GPT-3.5-Textgenerierungsmodelle zu ermöglichen.

„Datenreichtum ist nicht der Standard – es ist eine Wahl“

Das neu gewonnene Geld möchte CEO und Scale AI-Mitgründer Alexander Wang, der jüngste Selfmade-Milliardär der Welt, nutzen, um die „Fülle von Grenzdaten zu beschleunigen, die unseren Weg zu künstlicher allgemeiner Intelligenz ebnen werden.“ Das bedeutet so viel wie: Anhand der neuesten und komplexesten Datensätze einen Datenüberfluss zu generieren, der für die Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle verwendet werden kann. Nur durch mächtige Datensätze soll es laut dem Gründer möglich sein, die Fähigkeiten von KI-Systemen weiter auszubauen und in Richtung künstlicher allgemeiner Intelligenz (AGI) zu entwickeln. AGI ist eine Form von KI, die intellektuelle Aufgaben genauso gut wie Menschen bewältigen können soll. „Dazu müssen die besten Köpfe aus den Bereichen Technik, Betrieb und KI zusammengebracht werden. Unsere Vision ist ein Datenüberfluss, bei dem wir über die Produktionsmittel verfügen, um die Skalierung von LLMs in Grenzbereichen um viele Größenordnungen fortzusetzen. Wir sollten auf dem Weg zu GPT-10 nicht an Daten gebunden sein“, so Wang.

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