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Wiener Schmerztherapie-Startup SzeleSTIM gewinnt die Pioneers Startup Challenge

SzeleSTIM-Gründer Stefan Kampusch unter der Sektdusche. © Jakob Steinschaden
SzeleSTIM-Gründer Stefan Kampusch unter der Sektdusche. © Jakob Steinschaden
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8 Startups von 50 Semifinalisten haben es auf der Wiener Pioneers-Konferenz ins Finale der “Pioneers Challenge“ geschafft. Am Ende konnte sich das Wiener Schmerztherapie-Startup SzeleSTIM durchsetzen und den Titel des Pioneers Startup of the Year” einheimsen. Das Team rund um Gründer Stefan Kampusch hat unter anderem Reisen ins Silicon Valley zum Star-Investor Tim Draper und nach Asien gewonnen.

SzeleSTIM hat mit „AuriMod“ ein Gerät entwickelt, das man hinter dem Ohr trägt und das zur Schmerztherapie bei chronischen Krankheiten eingesetzt werden kann. Dort wird mit kleinen Nadeln der Vagus-Nerv stimuliert, der dem Gehirn ein Signal sendet, weniger oder keinen Schmerz zu empfinden. Durch den Einsatz des kleinen Wearables können Opiate in der Therapie ersetzt werden. Der Prototyp des siebenköpfigen Teams ist bereits fertig und wurde im AKH erfolgreich an Patienten getestet – 2019 soll der Marktstart folgen. Kunden für die Geräte sollen Ärzte und Krankenhäuser sein. SzeleSTIM von Gründer Stefan Kampusch ist bei der #glaubandich-Challenge erst gestern Abend für Wien ins Finale eingezogen (Trending Topics berichtete).

Die sieben anderen Finalisten

Gustav (Österreich) ist eine Online-Plattform, die Unternehmen hilft, outgesourcte Arbeitskräfte, Teilzeitarbeitskräfte und Freelancer zu managen. Über den Marktplatz sollen sich große Firmen und Personaldienstleister vernetzen. Werden Jobs vermittelt, bekommt Gustav dafür eine Transaktionsgebühr. Gustav wurde von Jan Jedlinski, Daniel Bartakovics, Benjamin Bartakovics und Michael Ströck (ehemals KochAbo.at) gegründet und schaffte es in den renommierten Startup-Accelerator Y Combinator (Trending Topics berichtete).

Skymatic (Deutschland) hat sich auf Datensicherheit und die Umsetzung der neuen EU-Datenschutzverordnung spezialisiert. Mit der Software “Cryptomator” hat die junge Firma eine Verschlüsselungssoftware für die Cloud entwickelt, die private Daten vor dem Upload bei Google Drive oder Dropbox verschlüsselt. Mit “Defendor” richtet man sich an Unternehmen, die Firmendaten vor Ransomware, Viren, Datendiebstahl, nicht autorisiertem Zugriff und Datenverlust durch automatische Backups. Skymatic will dort in die Bresche springen, wo Cloud-Anbieter solche Lösungen nicht anbieten. Gegründet wurde das Startup aus Sankt Augustin von Tobias Hagemann, Markus Kreusch, Christian Schmickler und Sebastian Stenzel.

Smokeless (Deutschland) will Menschen dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören. Mit der Technologie (eine smarte E-Zigarette um etwa 150 Euro) will man sowohl die physische als auch mentale Abhängigkeit von Zigaretten bekämpfen. Die E-Zigarette reduziert über Zeit den Nikotinanteil. Via App soll man außerdem über Social-Features gegen Freunde antreten können. Auf den Markt will man das Anti-Rauch-Gadget 2019 samt App auf den Markt bringen. Getestet hat man das Gerät bis dato nur im Freundeskreis, eine klinische Studie soll im nächsten Monat starten. Eine Partnerfirma stellt die E-Zigaretten in China her. Weil jede dritte Zigarette der Welt in China geraucht wird, soll der auch der Hauptabsatzmarkt sein.

Pago (Rumänien) bietet eine Smartphone-App an, mit der Nutzer alle Rechnungen (z.B. Strom, Handy, Miete, etc.) gesammelt dargestellt bekommen. Damit sollen Payments erleichtert werden und der Nutzer einen besseren Einblick in seine Ausgaben bekommen. Partnerschaften mit Mastercard, Visa und Banca Transilvania wurden bis dato geschlossen. In einem ersten Schritt will man sich über Werbung in der App finanzieren. Zielmarkt des von Adrian Cighi 2017 gestarteten Jungunternehmens ist Osteuropa.

Embotech (Schweiz) entwickelt Software für autonom fahrende Autos. Die Algorithmen, die die Firma entwickelt, stehen dabei im Kern der Firma. Die Algorithmen werden an andere Firmen lizensiert. Renault etwa setzt Embotech ein, um selbstfahrende Autos vor Hindernissen ausweichen zu lassen. Die Software soll vor allem bei autonomen Systemen auf Level 2 und 3 eingesetzt werden. Um Artificial Intelligence handelt es sich dabei übrigens nicht. Weitere Kooperationen hat die Firma etwa mit der ESA. Gegründet wurde Embotech von Andreas Kyrtatos, Alexander Domahidi und Juan Jerez.

GEAenzymes (USA) setzt Deep Learning dazu ein, um Proteine zu analysieren. Die AI “MADI” soll in wenigen Minuten eine 3D-Struktur eines Proteins nachzeichnen können und damit schneller sein als andere Lösungen am Markt. Unternehmen, die sich die Software lizensieren, sollen damit etwa neue Geschmäcker bei Lebensmittel entwickeln können. Bis dato hat GEAenzymes 1,6 Mio. Dollar Investment bekommen. Gegründet wurde das Startup von Leonardo Álvarez.

Materialize X (Großbritannien) kombiniert Materialwissenschaft, Chemie und Datenanalyse. Mit einem nicht-toxischem Verfahren will man es schaffen, die industrielle Verarbeitung von Holz umzukrempeln, etwa bei Pressspanplatten. Die Firma von Haidin F. Rashid, Adrien Hitz und Fabio Fiorelli will das Verfahren an Chemiefirmen und die Holzindustrie verkaufen. Außerdem soll Machine Learning die Herstellung von Möbeln effizienter machen.

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