Schmetterlinge gesucht: Österreicher*innen sollen in Gärten, Terrassen und Balkonen zählen
Laut der roten Liste des Umweltbundesamtes sind Schmetterlinge österreichweit erheblich gefährdet. Aber wie sieht es tatsächlich in den heimischen Gärten, auf den lokalen Balkonen und Terrassen aus? Das soll nun aktuell wieder herausgefunden werden. Mit einer eigenen App sollen alle Österreicher*innen wieder Schmetterlinge auf privaten Grünflächen zählen. Dahinter steckt ein Biodiversitätsprojekt von der Initiative „Blühendes Österreich“ und Global 2000.
Keine optimalen Bedingungen für Schmetterlinge
In Österreich sind die natürlichen Bedingungen für heimische Schmetterlinge in den letzten Jahren wenig optimal für deren Verbreitung. Rund 60 Prozent der artenreichen Blühwiesen seien in den letzten drei Jahrzehnten in Monokulturen, Trockenlegungen und Versiegelungen umgewandelt worden, kritisieren die Umweltschutzorganisation. Der Verlust unserer natürlichen Vielfalt lastet schwer auf den Insekten. Insbesondere Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge sind jedoch Grundvoraussetzung für unsere Nahrungsmittel und insofern für menschliches Leben.
, so der Geschäftsführer von Blühendes Österreich, Ronald Würflinger.
Daher wächst die Bedeutung von insektenfreundlichen Gärten. Dazu gehört neben dem Verzicht auf Pestizide, auch das Anpflanzen von heimischen Pflanzen. Andere eingeführte Pflanzen, wie der Kirschlorbeer beispielsweise, würden laut Global 2000 und der Initiative „Blühendes Österreich“ der heimischen Insektenpopulation nicht helfen.
2020 Rekordjahr für Schmetterlinge
Die Schmetterlingszählung ermöglicht eine wertvolle Datenerhebung in den größeren und kleineren, in den persönlichen, Naturschutzgebieten der österreichischen Gartler und Gartlerinnen“, so die Geschäftsführerin bei GLOBAL 2000, Agnes Zauner. Das hat auch das letzte Jahr deutlich gemacht. So wurden im Rahmen der dreiwöchigen Aktion „Zeig‘ her deinen Schmetterlingsgarten“ insgesamt 15.591 Schmetterlinge in der Citizen Science-App „Schmetterlinge Österreichs“ von 1.4000 Menschen gemeldet. Über das ganze Jahr gesehen, konnte im letzten Jahr laut der Initiative ein Rekord aufgestellt werden. So haben sich im Jahr 2020 fast 19.000 Personen an der Initiative beteiligt und 147.120 Schmetterlinge gesichtet, fotografiert und mit der eigenen App gemeldet. Im Vergleich zu 2019 habe bei den Entdeckungen ein Zuwachs von etwa 40 Prozent stattgefunden, so das erfreuliche Resümee. Dabei wurde deutlich: Die am häufigsten vorkommende Schmetterlingsart in ganz Österreich ist das „Große Ochsenauge
Die heurige Aktion „Zeig‘ her deinen Schmetterlingsgarten“ findet vom 2. bis 25. Juli 2021 statt. Dann wird sich zeigen, ob der Gewinner des Vorjahres auch dieses Jahr die heimischen Gärten, Balkone und Terrassen dominiert.