Schoko-Creme aus Marillen? Dieses Startup haucht Obstkernen neues Leben ein
Wunderkern hat eine ziemlich ungewöhnliche Verwendung für Obstkerne gefunden, die bislang vor allem als Abfallprodukte betrachtet wurden. Das Unternehmen kauft nämlich Kirsch-, Zwetschken- oder Marillenkerne in ganz Europa auf und verwertet sie für die Herstellung von verschiedenen Lebensmitteln, wie Öl, Milch-Alternativen oder Cremes. Kreislaufwirtschaft liegt ganz klar im Trend. Die Produkte sollen laut den Gründern Luca Fichtinger, Michael Beitl, Sebastian Jeschko und Fabian Wagesreither aber auch noch gesund sein.
Steinobstkerne für neue Lebensmittel und die Kosmetik-Branche
Jedes Jahr werden Millionen von Kernen in ganz Europa weggeworfen. Durch das Startup können die Reste aus der europäischen Saft- und Marmeladenindustrie weiterverarbeitet werden. Dabei sollen die Steinobstkerne zu 100% verwertet werden. Aus den Samen entstehen Lebensmittel, die Schalen gehen weiter an die Kosmetik-Branche.
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Obstkernleben einen Sinn geben
„Bei einem Gespräch mit einem Marillen-Bauern in der Wachau erfuhren wir von einem Problem. In der Obstverarbeitung bleiben massenhaft Kerne übrig, die einfach ungenutzt im Abfall landen. Dabei erklärte uns der Bauer, dass in den Kernen wertvolle Samen stecken, die wie Mandeln sind: Geschmacklich top, voller wichtiger Proteine und gesunder Fettsäuren. Warum sollte man diese also nicht nutzen”, sagt das Team zu seiner Startup-Idee.
Daher wurde 2019 in Herzogenburg auch die Kern Tec GmbH gegründet. Unter dem Markennamen Wunderkern sind die Produkte in Österreich erhältlich. Ob Schoko-Creme als Aufstrich, Kirsch-Öl zum Verfeinern, Zwetschken-Öl für Süßes oder Marillen-Öl zum Frühstück – das Wunderkern-Team, bestehend aus Forscher:innen, Produktenwickler:innen und Entrepreneur:innen, hat es sich zum Ziel gesetzt, Verschwendung durch wohlschmeckende Innovation den Kampf anzusagen.
Österreich – und (vielleicht) noch viel weiter!
Als besonderer Meilenstein gilt, dass die Produkte nicht nur online, sondern auch bei den Supermarktketten Billa, Billa Plus oder Prokopp erhältlich sind. Die nächsten Schritte sollen in Richtung Vermarktung gehen. Darüber hinaus ist geplant, neue Produkte herzustellen, aber vor allem den Bekanntheitsgrad der Öle zu steigern und diese europaweit zu vertreiben.