Schrott2Cash: Größter Altmetall-Verwerter Österreichs macht Grazer Startup Schrott24 nach
Mit alten Kabeln, ausgedienter Elektronik und Autofelgen kann man gutes Geld machen. Vorausgesetzt man hat eine Menge davon und ein Gespür für den richtigen Moment: Schrott wird nämlich pro Kilogramm gehandelt und die Preise für Altmetall sind an die Börse gekoppelt. In Österreich fallen jährlich rund zwei Millionen Tonnen altes Eisen und etwa 170.000 Tonnen andere Metalle an.
Das Grazer Startup Schrott24 hat sich mit einer Plattform an die Schnittstelle zwischen jenen, die viel Altmetall produzieren und jenen, die es ihnen abkaufen. Der größte Altmetall-Recycler aus Österreich, Scholz Austria, war laut Schrott24 auch Partner der Plattform, probiert es jetzt aber auf eigene Faust: Schrott2Cash schaut der Lösung der Grazer zum Verwechseln ähnlich.
Partnerschaft kurz nach Investment beendet
Auf Nachfrage bestätigt das Mutterunternehmen von Schrott2Cash, Scholz Austria, die ehemalige Partnerschaft mit Schrott24. Interessant ist der Zeitpunkt der Trennung: Laut Schrott24 hat die Partnerschaft bis Dezember vergangenen Jahres bestanden. Scholz Austria hat sich also kurz nach Bekanntwerden einer Investmentrunde zurückgezogen. Damals vermeldete Schrott24, dass der New Yorker Investor FJ Labs einsteigen will (Trending Topics berichtete). Möglicherweise ist dem Altmetall-Verwerter durch das Investment klar geworden, dass Schrott-Marktplätze im Internet ein lukratives Geschäft sein könnten.
Altes Metall aus dem Keller zu Geld machen
Auf Schrott2Cash kann man, geleitet von Bildern, jene Metallart suchen, die man verkaufen möchte. Ein Kilogramm Handys ohne Akku bringt derzeit beispielsweise sechs Euro. Ein Kilogramm Altmetall einer Sorte muss man mindestens besitzen, um den Schrott über die Plattform loszuwerden. Das Metall kann dann einfach selbst vorbeigebracht oder geschickt werden.
Die Preise schwanken je nach Börsenentwicklung, Schrott2Cash bietet aber eine fünftägige Preisgarantie. „Viele Menschen haben im Keller oder in der Garage Metall liegen, das sie nicht brauchen. Die würden sich aber nie als Metallhändler sehen. Schrott2Cash bietet ein sehr niederschwelliges Angebot, wo Metall per Paketdienst versandt werden kann und man für die jeweilige Menge den besten und aktuellsten Preis erhält„, sagt Schrott2Cash-Geschäftsführer Ernst Müller auf Nachfrage.
Schrott24: „Wir fühlen uns geehrt“
Die Plattform Schrott24 funktioniert im Prinzip gleich, Unterschiede gibt es nur in Details wie etwa der Dauer der Preisgarantie. Schrott24 nimmt den neuen Mitbewerber locker: „Wir fühlen uns geehrt“, sagt Gründer Jan Pannenbäcker im Gespräch mit Trending Topics. Es gebe viele Schrott-Recycler, Scholz sei nur einer davon: „Wir sehen uns als Partner des Mittelstandes (der Altmetall-Verwerter, Anm.)“.
Schrott2Cash sieht seinen Vorteil in dem erfahrenen Mutterkonzern: „Die Idee, das Internet für den Ankauf von Altmetall zu nutzen, ist in Zeiten der Digitalisierung nicht neu. Wir sind Teil einer großen Gruppe, die sich bereits Jahrzehnte mit der Verwertung von Altmetall befasst. Durch unseren Background und die langjährige Erfahrung in der Branche profitieren unsere Kunden“.
Offenlegung: Schrott24 und Trending Topics haben mit startup300 den gleichen Investor an Bord.