Schwarminvestoren in Corona-Zeiten: Nachhaltigkeit und Profit wichtiger als Region und Image
Die Wirtschaft kämpft gegen die Corona-Pandemie. Die damit verbundenen Auswirkungen schlagen sich unter anderem auch in den Investitionszielen von Crowd-Investoren aus der DACH-Region nieder. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage, die der Finanzierungsspezialist finnest.com unter Investoren durchgeführt hat.
Demnach seien die drei Sektoren, in die die Teilnehmer während der Corona-Krise nach eigenen Angaben am wahrscheinlichsten investieren würden, medizinische Artikel und Medizintechnik, Bio-Lebensmittel und Technologie beziehungsweise Hochtechnologie. Unternehmen im Gastronomie- und Finanzsektor sind laut dem Bericht von Finnest dagegen für die Investoren am wenigsten interessant. „Manch ein Ergebnis ist vor dem Hintergrund der aktuellen Krise erwartbar gewesen. Andere wiederum haben uns selbst überrascht“, erklärt Michael Koch, CEO der Invesdor Group, zu der auch Finnest gehört.
Nachhaltigkeit sehr wichtig
Die Antworten im Detail: Auf die Frage, welcher Faktor für ein Investment besonders wichtig sei, antworteten knapp 78 Prozent mit der Nachhaltigkeit, die sowohl die Produkte als auch das Unternehmen als Ganzes betrifft. Gut 68 Prozent würden den eigenen finanziellen Gewinn als ausschlaggebend bewerten, bei rund 48 Prozent soll das Image des Unternehmens bei einem Engagement entscheidend sein. Dagegen spielen die Region, aus der das Unternehmen stammt, „für die meisten Investoren eine eher untergeordnete Rolle“. Knapp 30 Prozent gaben das als Argument an.
Crowdinvesting als Krisentool
Crowdinvesting kommt auch ganz gut davon: Rund 30 Prozent der Befragten sahen Crowdinvesting also gute Möglichkeit an, „die Wirtschaft gezielt zu unterstützen und damit Arbeitsplätze zu sichern“. Michael Koch: „Crowdinvesting bietet mehr als andere Anlageformen den Investoren das Gefühl, Unternehmen mit einem Investment zu unterstützen – das wird während der Corona-Krise noch deutlicher als zu normalen Zeiten“.
Die Methodik
Befragt wurden laut Finnest 500 Personen im Zeitraum zwischen 01. und 14. April. 50 Prozent der Befragten haben bereits ein Crowdinvestment getätigt. Die Befragten stammen zu 50 Prozent aus Deutschland, zu 48 Prozent aus Österreich und zu zwei Prozent aus der Schweiz. Mehr als 70 Prozent befinden sich in einem Alter zwischen 30 und 59 Jahren.
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