Energiewende-Startup Heizma holt 2,5 Millionen Euro – mit diesem Pitch-Deck

Es ist eines der wenigen Geschäftsmodelle abseits von AI, das derzeit durch die Decke geht: jenes des Wiener Startups Heizma. Erst 2024 überhaupt gegründet, hat das Startup von Michael Kowatschew, Alexander Valtingojer (Ex-Coinpanion) und Valentin Perkonigg (Ex-Brickwise) im vergangenen Jahr ein Auftragsvolumen von etwa 12 Millionen Euro erreicht – indem man den Online-Vertrieb für Wärmepumpen und mittlerweile auch PV-Anlagen in Österreich perfektionierte, eigene Tochterfirmen für die Regionen des Landes einrichtete und sogar mit meo energy ein Energie-Daten-Startup zukaufte.
War Heizma bis vor kurzem noch der Kategorie „Bootstrapped“ zuzuordnen, fällt dieses „Gütesiegel“ nun weg. Denn einem Pitchdeck, das Trending Topics zugespielt wurde, hat Heizma in den letzten Wochen etwa 2,5 Millionen Euro bei Investoren eingeholt, außerdem soll dieses Eigenkapital durch 3 Mio. Euro an Fremdkapital und Förderungen gehebelt werden.
Zu den Investoren zählen Bernhard Niesner (Busuu), Felix Porsche (FAP Beteiligungen), Ignaz Forstmeier (ehemals Personio), Hanno Lippitsch (Eversports), Laura Warnier (ehemals GoStudent), Sebastian Becker (Redalpine), Vital Laptenok (Flyer One Ventures), Fiona Macintyre (Forming Impact), Daniel Dippold (EWOR), Henrik Piroth (heycater!), Karl Josef Seilern (Angel Invest), Chris Zemina (Future Fund & Pliant).
Damit stehen Heizma bald insgesamt mehr als 5 Millionen Euro bereit, um stark wachsen zu können. 2025 wird ein Umsatz von 24 Mio. Euro angestrebt, 2026 sollen es dann 55, 2027 sogar 100 Mio. Euro sein. Übrigens jeweils mit Gewinnen, und zwar eine bzw. 5 bzw. 14 Mio. Euro in den Jahren 2025 bis 2027. Das Geschäft dürfte laufen, alleine im März 2025 soll der Umsatz eine Million Euro betragen haben. Das junge Unternehmen hat mittlerweile 70 Mitarbeiter.
Ausbau zum 5-in-1-Anbieter
Heizma sieht sich nach dem fulminanten Start im Jahr 2024 anderen Unternehmen überlegen und will sich mittelfristig als Energie-Service-Unternehmen mit Hard- und Software etablieren, das in einer Liga mit den deutschen Energie-Unicorns Enpal und 1Komma5° spielen kann. Man könne zum 5-in-1-Anbieter werden, der Wärmepumpe, PV-Anlage, Batterie, Wallbox & Energiemanagement Haushalten aus einer Hand anbieten könne – und wäre somit lokalen kleinen wie großen Installateuren überlegen.
Beim Wachstum setzt Heizma auf Netzwerk-Effekte. „Wenn wir mehr Haushalte mit Strom versorgen, steigt der Wert unserer Energiedienstleistungen (Management und Gemeinschaft) für alle Nutzer“, heißt es im Pitchdeck. Potenzial für Cross- und Upselling gebe es genug, weil viele der Wärmepumpen-Kunden auch PV-Anlagen wollen würden und umgekehrt. Mittelfristig soll es nicht beim Einmal-Verkauf von Hardware bleiben, sondern man will eine eigene Energie-Community aufbauen und ihr helfen, die Stromrechnung Richtung 0 zu drücken (Stichwort „dezentrale Kraftwerke“), und außerdem eine unabhängige Finanzierungslösung für die Hardware-Anschaffungen anbieten.
Die Bewertung des blutjungen Startups soll dem Vernehmen nach Post-Money bereits bei etwa 20 Mio. Euro liegen. Weiterer Fokus liegt übrigens am österreichischen Markt: Derzeit hätte man einen Marktanteil von 1%, dieser soll auf 10% ausgebaut werden. Andere Länder stehen derzeit offenbar nicht am Plan, der Markt in Österreich selbst (Wärmepumpen plus PV-Anlagen) sei etwa 5,7 Milliarden Euro groß.
Hier das Pitch-Deck, mit dem sich Heizma die Finanzierungsrunde holte:
>>> Heizma Pitch Deck 2025 Download <<<