Verkaufsgespräche

Scoop: Wiener Sport-Startup myClubs in Exit-Verhandlungen mit internationalen Rivalen

Tobias Homberger, Gründer und Geschäftsführer der myClubs GmbH. © Christian Lendl
Tobias Homberger, Gründer und Geschäftsführer der myClubs GmbH. © Christian Lendl
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Im Jahr 2014 ist das Wiener Unternehmen myClubs angetreten, um seinen Kund:innen Zugang zu einer Reihe von unterschiedlichen Sportstudios mit nur einer Mitgliedschaft zu ermöglichen. Heute ist myClubs nach eigenen Angaben der Technologie- und Marktführer für digitale Sportmitgliedschaften in Österreich und der Schweiz. Doch nun soll es Gespräche über den Verkauf des Unternehmens gegeben zu haben, wie Trending Topics in Erfahrung gebracht hat. Eine mit der Angelegenheit vertraute Quelle, die anonym bleiben möchte, hat Trending Topics mitgeteilt, dass es Exit-Gespräche mit zumindest drei internationalen Rivalen gab.

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„Keine konkreten Pläne“, aber Exit-Gespräche nicht ausgeschlossen

Warum es möglicherweise zum Verkauf kommt, ist noch unbekannt. Da das Unternehmen bald zehn Jahre alt wird, kann es gut sein, dass Investor:innen auf einen Exit drängen. Wir haben myClubs sowie die Konkurrenten, die für eine Übernahme in Frage kämen, befragt. Laut myClubs gibt es zumindest keine konkreten Exit-Pläne. Das Statement des Startups: „myClubs hat sich seit dem Ende der Pandemie stark entwickelt und im September feiern wir unser 10-jähriges Jubiläum! Wie jede VS-backed Company würden wir einen Exit als Erfolg betrachten – wir haben aber keine konkreten Pläne. Unser voller Fokus liegt darauf, die Erfolgsgeschichte von myClubs mit dem Ausbau unserer Angebote für Firmenfitness und der kontinuierlichen Erweiterung unseres Studionetzwerks weiterzuschreiben.“

Nicht dementiert hat das Jungunternehmen jedoch, dass es Exit-Gespräche gab oder gibt. Laut den mit der Angelegenheit vertrauten Quellen soll die Möglichkeit des Verkaufs im Zuge eines Bietverfahrens erörtert werden oder worden sein. Dieses sollte unter anderem zwischen den internationalen Mitbewerbern ClassPass, Gympass/Wellhub und Urban Sports Club ablaufen.

ClassPass aus den USA ist wohl der größte Rivale von myClubs auf dem heimischen Markt. Gympass stammt ebenfalls aus den USA, Urban Sports Club aus Deutschland. Alle sind große Player in der Fitnessbranche. Wir haben alle drei zu einer möglichen Übernahme des österreichischen Rivalen befragt. Bis dato wollten sich die drei Player jedoch nicht dazu äußern.

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myClubs hat schnell Millioneninvestments erhalten

Besonders im B2B-Geschäft ist myClubs heute stark unterwegs. Mitarbeiter:innen von mehr als 300 Unternehmen trainieren mit der Plattform bei über 1.000 Sportanbietern in ganz Österreich und über 500 Sportanbietern in der Schweiz. Das Angebot der Firma deckt mehr als 35 Sportarten ab, von Yoga, Fitness, Spinning, Tennis und Boxen bis hin zu Meditation und Klettern. Die Idee hinter der Plattform ist es nicht nur, Nutzer:innen einen besseren Zugang zu verschiedenen Sportarten zu geben, sondern auch Sportstudios viel Aufwand beim digitalen Marketing zu ersparen. Gründer und Geschäftsführer Tobias Homberger hatte die Vision, eine Art Fitness-Pendant von Uber und Airbnb zu entwickeln.

In den gut zehn Jahren seit der Gründung konnte myClubs einige Erfolge für sich verbuchen, musste aber auch harte Zeiten durchmachen. So hat das Startup bereits 2016 das erste Millioneninvestment auf die Beine gestellt, 2017 kam schon die nächste siebenstellige Finanzierung. Ein wichtiger Schritt folgte im Jahr 2018, als das Unternehmen mit dem Kauf des Schweizer Fitnesscenter-Netzwerks Gymhopper den dortigen Markt erschloss.

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Corona-Pandemie als Zäsur für Unternehmen

Die ersten Jahre brachten also ein starkes Wachstum, doch dann kam die Corona-Pandemie und damit die Schließung der Fitness-Studios. Natürlich hatte das auch Auswirkungen auf das Geschäft von myClubs. Allerdings hat das angeschlagene Unternehmen in dieser schwierigen Zeit auch Unterstützung erhalten. Um von der Krise getroffene Unternehmen zu retten, wurde in der Pandemie die StolzaufWien Beteiligungs GmbH als Teil der Wien Holding gegründet und mit 50 Millionen Euro ausgestattet. Bis zu 20 Prozent Firmenanteile konnte sich die Stadt Wien so an gebeutelten Unternehmen kaufen, um diese zu stabilisieren. Ein Investment ging dabei an myClubs.

Ein weiteres Problem für myClubs entstand durch die intensive Konkurrenz durch andere Anbieter wie beispielsweise ClassPass aus den USA. Im Jahr 2019 ist dieses Unternehmen nach Österreich expandiert. Das Konzept der 2013 in New York gegründeten Firma ist sehr ähnlich wie das von myClubs bzw. anderer Sport-Aggregatoren. Gegen eine Monatsgebühr kann man bei Partnerstudios an Yoga-, Pilates- oder anderen Fitnesskursen teilnehmen.

Abgesehen davon gibt es international auch jede Menge andere solcher Sportaggregatoren. Alleine in Deutschland gibt es beispielsweise die Anbieter InterFit, qualitrain und Hansefit. Das könnte auch der Grund sein, warum myClubs den Sprung nach Deutschland bis heute nicht versucht hat. Demnach ist das Wachstumspotenzial offenbar begrenzt. Ob es deswegen oder aus anderen Gründen wirklich zu einer Übernahme kommt, ist derzeit aber noch unklar.

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