Sebastian Kurz gründet gemeinsame Firma mit Investor Alexander Schütz
Es ist nicht nur die Frisur, die sie gemeinsam haben: Nachdem Investor Alexander Schütz (C-Quadrat) bereits vor mehreren Jahren zum ÖVP-Großspender wurde, hat er jetzt mit dem 2021 zurückgetretenen Altkanzler Sebastian Kurz eine Investment-Firma gegründet. Sie heißt AS²K und steht kurz für „Alexander Schütz Sebastian Kurz“. Investiert werden soll in den Technologie-, Gesundheits- und Pflegebereich.
Sowohl Schütz als auch Kurz sind längst in der Startup- und Tech-Industrie angekommen. Der kontroverse Investor Schütz ist bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen als Jury-Mitglied zu sehen, Kurz selbst hat wie berichtet beim Trump-Unterstützer und Investor Peter Thiel angeheuert. Im Jänner 2022, kurze Zeit nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler und Parteiobmann der ÖVP, hat Kurz bereits eine eigene Firma unter dem Namen SK Management GmbH eingerichtet.
Die Thiel-Connection
Als Geschäftsführerin des neuen gemeinsamen Investment-Unternehmens wurde Vera Regensburger geholt. Sie ist die langjährige ÖVP-Mitarbeiterin und war bis vor kurzem noch Vizekabinettschefin von Kanzler Nehammer. Was Sebastian Kurz bei Thiel Capital genau macht, ist kaum bekannt – offenbar ist er viel international unterwegs.
Peter Thiel, bekannt für seine sehr erfolgreichen Gründungen und Investments (PayPal, Facebook, Palantir usw.), hat sich zuletzt neuerlich offiziell auf die Seite von Donald Trump geschlagen. Thiel verließ im Februar 2022 den Verwaltungsrat von Meta Platforms (vormals Facebook), wo er viele Jahre lang saß, um sich künftig verstärkt der US-Politik zu widmen. Er hat sein politisches Engagement hinsichtlich der US-Kongresswahlen dieses Jahr verstärkt und versucht, über die Finanzierung von Werbekamapgnen (jeweils 10 Mio. Dollar) die Republikaner Blake Masters und J.D. Vance in den US-Senat zu bekommen. Bei sind Trump-Unterstützer.
Sebastian Kurz gründet neue Firma – wird er jetzt zum Startup-Investor?
Schütz und Wirecard
Schütz’s Name ist im Zuge des Wirecard-Skandals aufgetaucht. Er legte 2021 sein Aufsichtsratsmandat bei der Deutschen Bank nieder, nachdem ein E-Mail von Schütz an den längst inhaftierten Wirecard-Chef Markus Braun einer Befragung von Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing im parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Deutschen Bundestag auftauchte. Schütz schrieb an Braun, er solle die „Financial Times“ (FT) wegen ihrer Aufdecker-Berichte über Wirecard „fertigmachen“.
Weitere Konsequenzen hatte der Wirecard-Skandal für Schütz aber nicht. So hat die Staatsanwaltschaft Stuttgart die Ermittlungen gegen den ehemaligen Deutsche-Bank-Aufsichtsrat wegen des Verdacht des Insiderhandels mit Wirecard-Aktien eingestellt im August 2021 eingestellt.
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