Secondra: Wiener Startup automatisiert Verkauf auf Second Hand-Plattform
Gebrauchten Gegenständen ein zweites Leben schenken und sie wieder zurück in den Kreislauf führen – Second Hand ist nachhaltig, gefragt und bereits sowohl im stationären Handel als auch online auf verschiedenen Plattformen möglich. Ein neues Startup aus Wien ergänzt den Markt seit kurzem nun mit einer neuen Second Hand-Plattform. Das Besondere: Der Verkäufer stellt einmalig sowohl Wunschpreis und bei Bedarf auch den niedrigsten möglichen Preis ein und braucht dann keinen Bietergefechten mehr beiwohnen. Der restliche Verkaufsprozess wird durch die entsprechende Software hinter der Plattform selbstständig und sicher vollzogen.
Plattform-Mitglieder stehen im Zentrum
Gegründet wurde Secondra.com von Alexander Meinhart und seiner Frau Michaela. Wie so oft vor einer Startup-Gründung, waren sie unzufrieden mit der bisherigen Ausgangssituation. “Die meisten Plattformen produzieren gewollt unnötig viel Traffic. Wir wollten den Verkaufsprozess beschleunigen und bei weitem sicherer anbieten”, so Alexander Meinhart, “Bei uns sind die Mitglieder im Zentrum.” Seit 2020 ist die rein cloud-basierte Second Hand-Plattform in Deutschland und Österreich nun online.
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4 Möglichkeiten für einen Verkauf
Alexander Meinhart arbeitet bereits in Vollzeit an dem Gelingen von Secondra.com. Die Verkäufer auf der Plattform können aus insgesamt 4 Sell-Modes entscheiden. So entscheiden sie direkt beim Hochladen der Ware, ob das Produkt an einen festen Wunschpreis gebunden ist, können gegebenenfalls einen Verhandlungsspielraum benennen oder direkt einen Zeitpunkt definieren, nach welcher Zeit auf der Plattform der Preis der Ware ein wenig gesenkt wird. “Bei willhaben hat man als Nutzer viel Arbeit beim Ausverhandeln der Deals. Wir bieten eine Community. Bei uns wird die Ware einmal angeboten und das war´s – alles dazwischen machen wir als Plattform”, so Meinhart. Sollten bei Kunden Fragen zu den Produkten aufkommen, übernimmt ebenfalls das Startup die Beantwortung und erkundigt sich direkt bei den Verkäufern.
Anmeldeprozess stellt vertrauenswürdige Nutzer sicher
Das kommt den Aussagen der Gründer bei den Second Hand-Willigen auch gut an. 1000 Nutzer zählt die Plattform bisher, allein in den letzten zwei Monaten sind ca. 400 dazugekommen. Ein wichtiges Kriterium für das Startup ist dabei auch die Vertrauenswürdigkeit der Leute. “Unser Anmeldeprozess wurde sehr individuell und aufwendig erstellt. Dadurch kommen keine Bots rein”, sagt Alexander Meinhart. Sowohl das Geburtsdatum, als auch die Telefonnummer müssen direkt bei der Anmeldung angegeben werden. Diese werden im Anschluss verifiziert. So will das Startup seine exklusive und sichere Gemeinschaft sicherstellen.
3 – 5 % Marktanteil in zwei Jahren geplant
Die Mitgliedschaft und das Anbieten auf Secondra.com ist bisher kostenlos, das Startup finanziert sich durch Beteiligungen an den Verkäufen mit automatischen Spreads aus der Differenz zwischen Marktpreis und dem Preis den Verkäufer bekommen. Für die nächsten Jahre haben die Gründer ihre Ziele bereits fest im Blick. “In den nächsten zwei Jahren plane ich mit 20.000 – 25.000 Mitgliedern, in sechs Jahren rechne ich dann mit 80.000 Usern”, so Meinhart. Auch will das Startup noch weitere Märkte erobern. In sechs Jahren sollen die User dann bereits aus ganz Europa kommen. Willhaben, Ebay & Co. verlieren die Gründer dabei nicht aus den Augen: “Wir sind nicht die Angreifer auf willhaben, das wäre ja vermessen. Aber die große Marktdurchdringung von den anderen Plattformen ist unsere Chance, die 10 Prozent von uns zu überzeugen, die mit dem bisherigen Prozedere nicht zufrieden sind”, so Meinhart. In den nächsten zwei Jahren plant er daher mit Secondra.com einen Marktanteil in Deutschland und Österreich von 3-5 Prozent zu erreichen.