SelectUSA Investment Summit: Rekordbeteiligung von österreichischen Unternehmen
Vom 7. bis zum 11. Juni fand zum achten Mal der jährliche SelectUSA Investment Summit virtuell statt. Dabei handelt es sich um die weltweit größte, von der US-Regierung organisierte Veranstaltung zur Unterstützung ausländischer Firmen bei der US-Gründung und weiteren Expansion vor Ort mit einem speziellen Tech-Startup-Programm. Insgesamt folgten der offiziellen Einladung laut der Handelsabteilung der US-Botschaft in Wien mehr als 3.000 Teilnehmer aus über 80 Märkten. Bei mehr als 150 Sprechern und Workshops konnten sie sich über aktuelle US-Trends und Marktchancen informieren und ihr US-Netzwerk erweitern. Österreich war mit einer Rekordbeteiligung von insgesamt 48 Teilnehmern mit dabei.
Auslandsinvestitionen in Österreich 2020 entgegen europäischem Trend höher
Vier österreichische Gewinner bei Pitching-Wettbewerb
Die österreichische Delegation beim SelectUSA Investment Summit lag in der Größe weltweit auf dem siebten Platz. Sie setzte sich aus Großunternehmen mit expandierenden US-Niederlassungen und Produktionsstandorten sowie 17 Startups zusammen. Die Jungunternehmen traten außerdem bei Pitching Events in den Bereichen Software, FinTech, E-Commerce und MedTech gegen 250 internationale Konkurrenten an. Dabei schafften es sieben von ihnen ins Finale und vier von ihnen konnten auf dem Siegerpodest landen.
Im Bereich E-Commerce hat das Wiener Startup Tonio den ersten Platz erreicht. Das Jungunternehmen entwickelt Audio-Signale, die es ermöglichen, in Echtzeit zu einer TV-Sendung passende Inhalte auf dem Smartphone anzuzeigen. Tonio hat eine Niederlassung in New York City. Der zweite Gewinner aus Österreich ist Valutico. Das FinTech mit Hauptsitz in Wien hat den ersten US-Expansionsschritt bereits 2020 erfolgreich gemeistert. „Der Aufbau eines Sales Teams in Kalifornien hat uns die Türe zum 1,5 Billionen Dollar schweren und somit größten Finanzmarkt der Welt geöffnet“, so COO Stephan Karner. Das Startup hat den ersten Platz im Bereich FinTech errungen.
Hermann Hauser: „Wenn wir unsere Unabhängigkeit behalten wollen, dann kostet es eben 100 Milliarden“
„Kein Land für Erfolg am US-Markt zu klein“
Die Wiener Jungfirma Mostly AI, die sich auf die Anonymisierung von Daten konzentriert, ist im Bereich Software auf dem zweiten Platz gelandet. Bei MedTech hat das Startup Ribbon Biolabs den dritten Platz erreicht. Ribbon Biolabs stellt komplexe DNA-Moleküle automatisiert her. Kein anderes europäisches Land war mit so vielen Startups in den Finalen vertreten wie Österreich. „Wenn uns der Summit eines gelehrt hat, dann, dass kein Unternehmen (oder Land) zu klein ist, um am amerikanischen Markt erfolgreich zu sein“, sagt Tobias Hann, CEO von Mostly AI.
Österreich zählt laut der Handelsabteilung der US-Botschaft zu einem der am schnellsten wachsenden Märkte für Direktinvestitionen in den USA und spielt somit auch bilateral eine zunehmend starke wirtschaftliche Rolle. Ein Erfolg in den USA sei durchaus möglich, „vor allem, wenn man den Markteintritt strategisch vorbereitet hat, der Product-Market-Fit angepasst wurde und bereits vorab ein umfassendes Netzwerk zu potentiellen Kunden und Partnern aufgebaut wurde“, sagt Jan Bruckner von der Handelsabteilung.