Share Now: Was die Zusammenlegung von car2go und DriveNow für dich bedeutet
Eine satte Milliarde Euro investieren die beiden deutschen Autokonzerne BMW und Daimler in eine gemeinsame Mobilitätsfirma, um Internetdiensten wie Uber Paroli zu bieten. 14 Marken werden zu fünf gemeinsamen Joint Ventures gebündelt – Reach Now, Charge Now, Park Now, Free Now und Share Now – um in den Bereichen Carsharing, Ladestationen für Elektroautos, Parkdienste, Ride-Hailing und Buchungen gemeinsam aufzutreten. auch beim autonomen Fahren vollen Daimler und BMW zusammenarbeiten, um gegen Waymo anzutreten.
In Wien wird sich bei den beiden Carsharing-Diensten car2go und DriveNow einiges ändern, allerdings nicht auf einen Schlag. Der Prozess der Zusammenlegung wird einige Zeit dauern, doch bereits jetzt kann man sehen, wie die Autoleihe von der Straße weg funktionieren wird. wir beantworten die wichtigsten Fragen:
Gibt es eine gemeinsame App?
Nein, vorerst nicht. Bis auf weiteres wird es die beiden Apps für Car2Go und DriveNow wie gehabt geben. Neu ist, dass die Standorte von freien Fahrzeugen des jeweils anderen Partners in den Apps angezeigt werden. Buchen kann man sie dort nicht, dazu muss man in die jeweils andere App wechseln. Für jene Nutzer, die nur car2go oder DriveNow haben, gibt es ein Zuckerl: Man kann sich kostenlos beim jeweiligen anderen Dienst anmelden, die Anmeldegebühr entfällt.
Wo melde ich mich als bestehender Nutzer von car2go bzw. DriveNow kostenlos für den jeweils anderen Dienst an?
car2go-Nutzer, die DriveNow wollen: https://www.car2go.com/DE/de/joining-forces.html
Für DriveNow-Kunden läuft die kostenlose Registrierung bei car2go über diesen Link: https://www.drive-now.com/de/de/tips/car2go-registration
Werden sich die Preise ändern?
Share Now zufolge wird das Pricing bei beiden Diensten bis auf weiteres gleich bleiben, Änderungen seien derzeit nicht geplant.
Werden sich die Autos ändern?
Nur marginal. In den nächsten Wochen und Monaten werden die Autos beider Flotten um das neue Logo von Share Now ergänzt. Mittelfristig wird der Look und die Technik – Car2Go und Drive Now haben etwa unterschiedliche Sperrsysteme – aneinander angepasst. Es wird aber noch eine Weile dauern, bis das vereinheitlicht wird.
Wie viele Autos gibt es in den Flotten?
Zusammengezählt hat Share Now in 30 Städten in Europa und Nordamerika eine Flotte von mehr als 20.000 Fahrzeugen der Marken BMW, Mercedes-Benz, MINI und smart. In Wien sind es rund 1.500 Fahrzeuge.
Wie viele Elektroautos gibt es in Wien?
car2go hat bis dato keine Elektroautos in der Flotte, DriveNow immerhin 20 vollelektrische BMW-i3-Modelle. In anderen Städten ist man schon weiter: Es gibt vier vollelektrische Standorte und teilelektrische Flotten in dreizehn weiteren Städten.
Wird da nicht ein Monopol geschaffen?
Dazu heißt es seitens Share Now: „Wenn wir einen Konkurrenten nennen sollten, so wäre dies wohl am ehesten der private PKW. Ein starker ÖPNV und viele weitere Mobilitätsanbieter – wie es etwa in Wien der Fall ist – sind in unseren Augen eine Voraussetzung dafür, dass sich immer mehr Menschen in den Städten für die kombinierte Nutzung von z.B. Sharing-Angebote, Fahrrad und ÖPNV entscheiden und somit zu einer urbanen Verkehrswende beitragen. Wir sind daher der Auffassung, dass deshalb nicht der Carsharing-Sektor separat betrachtet werden sollte, sondern die Gesamtheit der Mobilitätsangebote in einer Stadt. Diese ist in Wien sehr vielfältig. Die europäische Kartellbehörde ist bei der Prüfung des Joint Ventures ebenfalls zu dieser Auffassung gelangt.“