Shared Mobility: Es gibt einen heimlichen Star, der stark wachsen wird
Es ist ja kein so eindeutiges Bild. Auf der einen Seite weiß man: Shared Mobility ist notwendig, um Autos in Städten und deren Emissionen zu reduzieren. Auf der anderen Seite sieht man: So einfach ist die Sache nicht, sonst würden BMW und Mercedes-Benz nicht wieder aus dem Geschäft aussteigen, müsste Bird nicht fast jeden vierten Mitarbeiter entlassen, würde es keine Konsolidierungstendenzen unter den Sharing-Anbieter:innen geben.
Nun besagt aber eine neue Studie des Oliver Wyman Forum und des Institute of Transportation Studies der University of California in Berkeley: Der Markt für Shared Mobility wird bis 2030, also in den nächsten sieben Jahren, um 40 Prozent wachsen. Dann werden Firmen in den USA, Europa und Asien mit Car-Sharing, Bike-Sharing, Scooter-Sharing und verwandten Services (z.B. Ladestationen) insgesamt satte 660 Milliarden Dollar Umsatz machen (2020: 260 Mrd. Dollar). Besonders starkes Wachstum wird vorausgesagt für:
- Charging Services: 12 Milliarden Dollar bis 2030
- Bike-Sharing: 15 Milliarden Dollar bis 2030
- Scooter Sharing: 7 Mrd. Dollar bis 2030
- Carpooling: 21 Mrd. Dollar bis 2030
- Smart Parking: 32 Mrd. Dollar bis 2030
Weniger CO2, aber nicht unbedingt weniger Stau
Die andere Frage ist aber, ob mit der vermehrten Nutzung von Shared Mobility auch ein Mittel gegen Stau ist, der in manchen Städten dramatische Ausmaße erreicht hat. „Durch die schnellere Einführung von E-Fahrzeugen im Vergleich zu privaten Autobesitzern könnten neue Mobilitätsdienste die Luftqualität verbessern, die Lärmbelastung verringern und den CO2-Fußabdruck der Städte verkleinern“, heißt es in der Studie. „Ob neue Mobilitätsdienstleistungen die Staus im Laufe der Zeit verringern werden, ist eher umstritten. Einerseits könnte der Umstieg der Menschen auf Fahrräder und die Zahl der Autos in einer Stadt verringern. einer Stadt verringern, aber Ride-Hailing und Carsharing können zu Staus beitragen, wenn Pendler diese Dienste diese Dienste dem öffentlichen Nahverkehr vorziehen.“
Ebenfalls ein großer Trend: Public-Private Partnerships, also die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und Privatunternehmen. Während zweitere mit technologischen Innovationen voran preschen, sind es erstere, die begonnen haben, den Markt zu regulieren (Stichwort: Scooter-Stolperfallen am Gehweg). „Städte übernehmen oft die Führung bei Umweltmaßnahmen, wie zum Beispiel Beschränkungen für ältere, schmutzigere Fahrzeuge, die bis hin zu völligen Verboten für alle Benzin- und Dieselmotoren“, heißt es in der Studie. „Die Rolle der Städte nahm mit der COVID-19 Pandemie an Bedeutung zu. Lokale Behörden werden entscheiden müssen, wie sie den Nahverkehr finanzieren und wie viel Platz sie Parkplätzen oder Radwegen zuweisen werden.“
Diesbezüglich ganz interessant: Dass Tier Mobility aus Berlin von Anfang an den Weg der Kooperation mit Städten gesucht hat, gilt mittlerweile als Erfolgsfaktor. Als kleines Startup an den Start gegangen, haben es die Berliner geschafft, sich in Europa gegen die gut finanzierten US-Unternehmen Bird und Lime durchzusetzen.
Wie sich Tier Mobility gegen die US-Rivalen Lime und Bird durchsetzte