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Silicon Valley Bank: Deutschland-Tochter wird eingefroren

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Für eine Rettung durch einen Käufer spricht im Falle der US-Mutter der Silicon Valley Bank (SVB) nur mehr wenig, während die UK-Tochter wie berichtet von der britischen Großbank HSBC um den symbolischen Betrag von einem Pfund aufgekauft wurde. Jetzt ist auch für die Deutschland-Tochter, die Silicon Valley Bank Germany Branch, klar: Sie wurde von der deutschen Finanzmarktaufsicht Bafin am Montag zugesperrt, ihr wurde ein Moratorium – also den Stopp des Verkehrs mit der Kundschaft verordnet.

„Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht hat heute gegenüber der Silicon Valley Bank Germany Branch aufgrund der bestehenden Gefahr für die Erfüllung der Verpflichtungen gegenüber Gläubigern ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot erlassen“, heißt es seitens Bafin. „Die Silicon Valley Bank Germany Branch hat keine systemische Relevanz“. Und weiter: „Die Notlage der Silicon Valley Bank Germany Branch stellt keine Bedrohung für die Finanzstabilität dar. Die Bilanzsumme des in Frankfurt am Main ansässigen Instituts belief sich gemäß aufgestelltem Jahresabschluss zum 31.12.2022 auf 789,2 Millionen Euro.“ Das soll zeigen: Die Deutschland-Tochter der SVB war eine verhältnismäßig kleine Bank.

Ebenfalls eine gute Nachricht inmitten all der schlechten Nachrichten: Die SVB war in Deutschland nur im Kreditgeschäft, nicht aber im Einlagengeschäft. Das bedeutet, dass es keine Unternehmen geben sollte, deren Gelder beider Deutschland-Tochter nun eingefroren sind. „Aus dem Moratorium ergeben sich somit keine Konsequenzen für die Einlagensicherung in Deutschland“, so die Bafin. Nun würden die Vermögenswerte in einem geordneten Verfahren gesichert werden, so die Finanzaufsicht. Das gelte, bis „die weitere Entwicklung für die auf die FDIC übertragenen Geschäfte der Silicon Valley Bank in Santa Clara geklärt ist“.

HSBC kauft UK-Tochter der Silicon Valley Bank um 1 Pfund

UK-Tochter viel größer und relevanter als D-Tochter

Relevanter für europäische Startups ist eigentlich, dass die UK-Tochter der SVB heute morgen von der HSBC aufgekauft wurde. „Die Kunden von SVB UK können ihre Bankgeschäfte wie gewohnt fortsetzen, in der Gewissheit, dass ihre Einlagen durch die Stärke und Sicherheit von HSBC abgesichert sind“, heißt es dazu seitens HSBC. Die SVB hatte rund 3.600 europäische Kunden, viele davon bei der UK-Tochter. Die Großbank HSBC will sich durch die Übernahme der SVB-Kunden im Bereich innovativer Unternehmen stärken und bietet ihnen an, künftig der Bankpartner zu sein.

Was konkret in Deutschland nun vorerst wegfällt, ist das Kreditgeschäft der SVB, das bei Startups ziemlich beliebt war. Gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise, als die Gelder der Investoren zu versiegen begannen, war der Venture-Debt-Anbieter eine interessante Alternative bzw. Ergänzung für jene, die kein Geld von VCs oder Angel-Investoren bekommen konnten. Was nun mit den Kreditlinien passiert, die Firmen bei der deutschen SVB hatten, ist unklar. Gut möglich, dass sich auch in Deutschland ähnlich wie in UK ein Käufer findet, der die bestehenden Kundschaft übernehmen möchte.

Die Deutschland-Tochter der SVB war viel kleiner als die UK-Tochter. Sie kam 2022 auf einen Jahresabschluss von 789,2 Millionen Euro, die britische Bank hingegen auf Kredite in Höhe von rund 5,5 Mrd. Pfund und Einlagen in Höhe von rund 6,7 Mrd. Pfund.

Banker, Tech, Crypto, VCs & Fed – wer ist schuld am Crash der Silicon Valley Bank?

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