simplify.art: Wiener Kunstmanagement-Software sammelt 700.000 Euro ein
simplify.art sichert sich eine Seed-Finanzierung in Höhe von 700.000 Euro. Das Startup möchte damit die eigene Kunstmanagement-Software erweitern und einen „KI-Kunstmarktplatz“ bauen. Das frische Kapital kommt von trive studio (375.000 Euro) sowie einer Basisprogramm-Förderung der FFG.
Die Idee zur Plattform hatte CEO und Gründerin Victoria Dejaco während ihrer Arbeit als Sammlungsmanagerin. Zusätzlich arbeitet sie selbst als Galeristin und Kuratorin in der österreichischen zeitgenössischen Kunstszene. „Noch sehr oft bestehen Sammlungsdatenbanken aus Excellisten. Man kann sich nicht vorstellen, dass Sammlungen die Millionen von Euro wert sind, über Listen händisch gemanagt werden. Ein Alptraum für alle, die diese Informationen warten oder teilen müssen“, erklärt die Gründerin. Hier will man künftig ansetzen: „Durch das Investment können wir ein großes Projekt verwirklichen, für das wir auch die FFG-Förderung erhalten haben: einen intelligenten Algorithmus für unseren kommenden Kunstmarktplatz“, so Dejaco. Und: „Das abgeschlossene Investment ist statistisch ein großer Erfolg. Wir alle wissen, dass 2022 ein hartes Jahr für Startups war. Nur 1,1% des Risikokapitals ging an weibliche Gründerinnen.“
simplify.art: „Riesiges Potenzial“
Langfristig soll simplify.art dann mehr und mehr Funktionen erhalten und mehr sein „als nur ein Archivsystem“. Dejaco: „Das Erweiterungspotential der bisherigen simplify.art-Funktionen ist riesig. Gehackte Emails sind ein großes Problem bei Kunstkäufen, das möchten wir lösen. Weiters stehen One-Click-Kunstversicherungen sowie die Erweiterung des Datenaustauschs auf der Timeline des Teams für 2023.“ Der größte Brocken sei aber „sicher der AI Kunstmarktplatz“. CTO Glenn Vanbanvinckhove: „Wir möchten mit einem Algorithmus ersetzen, wofür man bisher ein internationales Netzwerk an Kontakten in der Kunstszene braucht: Zugang zu neuen Kunstwerken und Künstler:innen, die perfekt zu individuellen thematischen Sammlungs- und Rechercheschwerpunkten passen.“ Vanbanvinckhove arbeitete zuvor nach seiner Promotion am Cern (CH) für Deloitte und für KPMG als Direktor für Data Science in Australien.
„Wollen gemeinsam die Kunstwelt verändern“
Der Kunstmarkt sei global rund 68 Milliarden US-Dollar schwer, die Online-Community habe sich während Corona verzehnfacht. Und: Die Pandemie haben einen „großen Mangel an Digitalisierung in der Kunstwelt“ offenbart, gleichzeitig aber – kurzfristig auch durch NFTs – einen Hype erlebt. Der Markt sei also „bereit für neue Technologien“. Das sieht auch Martin Sirlinger, Gründer und Partner bei trive studio (wir berichteten), so: „Für uns ist es spannend, gemeinsam mit simplify.art die Kunstwelt zu verändern. Wir glauben, dass dieses Startup das Kunstmanagement und das Entdecken von Kunst ganz neu gestalten wird und sind begeistert, diese Vision voranzubringen.“
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