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Single Use Support: Tiroler MedTech-Scale-up steht vor Mega-Exit

Thomas Wurm und Johannes Kirchmair, Gründer von Single Use Support. © Single Use Support
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Thomas Wurm und Johannes Kirchmair sind keine Unbekannten in der österreichischen Startup- und Investoren-Szene, immerhin haben sie 2021 den Hauptpreis beim „Entrepreneur of the Year“-Award abgeräumt. Doch jetzt soll der Zulieferer für die Pharmaindustrie vor einem ganz großen Deal stehen. Denn wie das Handelsblatt berichtet, könnte das Tiroler Scale-up Single Use Support, das Wurm und Kirchmair 2016 gründeten, vor einem Deal stehen, der bis zu einer Milliarde Euro wert sein könnte.

Der deutschen Wirtschaftszeitung sollen derzeit eine ganze Reihe an Unternehmen um das Kufsteiner Scale-up buhlen. Der Laborausrüster Sartorius soll genauso im Rennen sein wie der deutsche Chemie- und Pharmariese Merck, sowie das US-Biotech Avantor und mehrere Private-Equity-Unternehmen. Auch ist eine Möglichkeit, dass der US-Mischkonzern Danaher zuschnappt. Er ist über mehrere europäische Tochterunternehmen (Pall Austria Filter bzw. Leica Microsystems) seit 2020 zu 40 Prozent an Single Use Support (SUS) beteiligt, und zwar mit stattlichen 40 Prozent.

Den Marktgerüchten zufolge könnte SUS mit dem 15- bis 20-fachen seines Umsatzes bewertet werden. Wie berichtet, waren es im Jahr 2020 etwa 50 Millionen Euro, 2021 sollen es dem Unternehmen zufolge dann bereits 100 Mio. Euro gewesen sein. Wird wirklich ein so großes Multiple bezahlt, dann könnte der Deal locker die Milliardengrenze erreichen – abzuwarten bleibt, ob und wer wirklich so viel für die Tiroler bezahlen kann. Aktuell sondiert die Investmentbank Jefferies den Markt für einen potenziellen Käufer.

Single Use Support: Tiroler Scale-up auf dem Weg zu 150 Mio. Euro Umsatz

Kühlkette für Impfstoffe

Was macht SUS so begehrt? Das Unternehmen löst ein Problem in der Lieferkette von Pharmaunternehmen. „Unsere Kunden sind die Hersteller von lebenswichtigen Krebstherapien oder Impfstoffen“, sagte Wurm, CEO und Mitgründer im Interview mit Trending Topics. „Die brauchen hochwertige Proteinlösungen zu tausenden von Litern. Und die werden in hochwertigen Kunststoffbeuteln gelagert, eingefroren und transportiert und dann weiter zu Medikamenten verarbeitet. Und wir lösen mit Abfüllanlagen und Transportlösungen diese Zwischenschritte und sind somit ein Plattform-Anbieter für die Böhringer-Ingelsheims, Novartis‘ und Roches dieser Welt.“

Zuletzt positionierte sich SUS als wichtiger Stützpfeiler in der Impfstoff-Produktion. „Von ihrer transformativen Rolle im Flüssigkeitsmanagement bis hin zu ihrem Einfluss auf die Aufrechterhaltung der Kühlkette bieten Single-Use-Technologien vielversprechende Lösungen, die wichtige Prozesse rationalisieren, die Effizienz verbessern und die Qualität der Impfstoffproduktion steigern“, heißt es aus dem Unternehmen. „Durch das automatisierte Abfüllen, Einfrieren, Lagern und Transportieren von Flüssigkeiten können komplexe Prozessschritte optimiert und an die jeweiligen Kundenbedürfnisse angepasst werden.“

Im November ist der bisherige Managing Director und COO Christian Praxmarer zum Co-CEO neben Kirchmair aufgestiegen und hat damit Mitgründer Wurm in seiner Rolle ersetzt. Außerdem wurde dieses Jahr die US-Expansion vorangetrieben. Mit Standorten in Kufstein, Hall in Tirol und ab Ende 2023 auch in Boston in den USA würde man das Unternehmen bereits für weiteres Wachstum positionieren.

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