Trend

Smarte Stromspeicher sind das neue heiße Ding der EnergyTech-Welt

© Voltfang
© Voltfang
Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview Startup Interviewer: Gib uns dein erstes AI Interview

Es ist ein Trend, der sich quer durch die junge Branche der Erneuerbaren Energien manifestiert: Lag der Fokus vor zwei, drei Jahren bei aufstrebenden Tech-Unternehmen noch sehr stark bei Photovoltaik (und etwas später bei Wärmepumpen), werden derzeit sehr intensiv neue Produkte und Services bei Stromspeichern kommuniziert. Das hat einen besonderen Grund – und der hängt mit negativen und dynamischen Strompreisen zusammen.

Jüngstes Beispiel ist HalloSonne, das Corporate-startup aus dem Verbund. Dieses hat heute, Freitag, bekannt gegeben, zusätzlich zu den Photovoltaikanlagen auch Stromspeicher der Hersteller SolaX (China) und Enphase (USA) anzubieten. Diese ermöglichen es, den selbst erzeugten PV-Strom direkt im eigenen Haushalt zu speichern und bei Bedarf zu nutzen, anstatt ihn sofort nutzen oder ins Netz einspeisen zu müssen.

Negative und dynamische Strompreise disruptieren den Markt

War das Einspeisen des eigenen Stroms früher noch attraktiver, hat sich das gedreht. Wie berichtet, sind die Solarstrompreise dieses Jahr kollabiert, teilweise gab es in Teilen Europas wie Frankreich oder Deutschland sogar negative Strompreise (Trending Topics berichtete). Auch in Österreich war (Beispiel Energie AG Oberösterreich) zu sehen, dass die Photovoltaik-Einspeise-Tarife stark gesenkt wurden.

In einigen österreichischen Regionen stoßen Netzbetreiber auf Kapazitätsgrenzen der Stromnetze, weshalb es immer häufiger zu Einspeisebeschränkungen kommen kann, heißt es seitens HalloSonne. „Eine nicht ausreichend ausgebaute Netzinfrastruktur auf der einen Seite und ein gleichzeitiger Anstieg der erneuerbaren Energiequellen auf der anderen Seite, führen zu stärkeren Beanspruchungen des Stromnetzes“, so Marco Vitula, Interim Geschäftsführer von HalloSonne.

Anstatt also überschüssigen Solarstrom zu sehr niedrigen Tarifen ins Netz einzuspeisen, kann man ihn zu Hause oder im Unternehmen in einem Stromspeicher für später aufbewahren. “Somit erhalten unsere Stromspeicher-Kund:innen mehr Unabhängigkeit und Kontrolle über die eigene Energieversorgung. Denn anstatt überschüssigen Strom zu geringen Einspeisetarifen vollkommen ins Netz einzuspeisen, kann dieser im Speicher zwischengelagert werden und zu einem späteren Zeitpunkt, je nach Bedarf genutzt werden“, so Xenia Gangl von HalloSonne. Erst, wenn der Speicher voll ist, wird dann gegen eine Vergütung ins Netz eingespeist.

Algorithmus berechnet Be- und Entladung des Speichers

Auch das deutsche EnergyTech-Startup Voltfang, das seit 2024 auch am österreichischen Markt unterwegs ist, hat sich dem Thema der stark schwankenden Strompreise angenommen. Voltfang stellt aus wiederverwendeten (nicht recycelten) europäischen Second-Life-E-Autoakkus große Batteriespeicher für KMU und Industrie her, damit diese ihren eigens produzierten PV-Strom zwischenspeichern können (Trending Topics berichtete). Sie kommen etwa bei Aldi Nord, McDonald’s oder dem Bauernhof Grunwald zum Einsatz.

Nun hat Voltfang für seine Kund:innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz einen Steuerungsalgorithmus für seine Batteriespeicher namens „Energy Trader“ entwickelt. Dieser wird durch die dynamischen Strompreise am Markt gesteuert und optimiert die Be- und Entladung des Speichers. Laut Voltfang könnten so die Strombezugskosten um bis zu 40 Prozent reduziert werden, indem auf niedrige Strompreise mit der Speicherung der Energie aus dem Netz und auf hohe Strompreise mit der verzögerten Entladung der Batterien reagiert wird.

Direkte Verbindung zur Strombörse

Dynamische Strompreise greifen in der Energiewende immer mehr um sich, sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Solche dynamischen Strompreise richten sich nach den Strombörsen und demnach Angebot und Nachfrage. Findet am Markt etwa hohe Einspeisung und geringe Nachfrage statt (das ist diesen Sommer mehrmals passiert), dann drehen die Strompreise sogar ins Minus. Das wiederum resultierte in unattraktiven, niedrigen Einspeisevergütungen.

In Deutschland müssen alle Stromversorger ihren Kunden ab dem 1. Jänner 2025 verpflichtend dynamische Tarife anbieten, die auf den dynamischen Strompreisen an der Strombörse basieren. Der „Energy Trader“ von Voltfang bezieht jeweils die Day-Ahead-Marktpreise der EPEX-Strombörse und stellt sie in stündlichen Intervallen zur Verfügung.

„Die intelligente Steuerung ermöglicht enorme Kosteneinsparungen von bis zu 40 Prozent. Gleichzeitig trägt es aufgrund der temporären Speicherung überschüssiger Energie in Batteriespeicher zu einem stabileren Netz bei. Und für Stromanbieter steigt so die Attraktivität der Einspeisung grüner Energien“, so Roman Alberti, CSO und Mitgründer von Voltfang.

Werbung
Werbung

Specials unserer Partner

Die besten Artikel in unserem Netzwerk

Deep Dives

#glaubandich CHALLENGE Hochformat.

#glaubandich CHALLENGE 2025

Österreichs größter Startup-Wettbewerb - 13 Top-Investoren mit an Bord
© Wiener Börse

IPO Spotlight

powered by Wiener Börse

Austrian Startup Investment Tracker

Die Finanzierungsrunden 2024

Trending Topics Tech Talk

Der Podcast mit smarten Köpfen für smarte Köpfe

2 Minuten 2 Millionen | Staffel 11

Die Startups - die Investoren - die Deals - die Hintergründe

The Top 101

Die besten Startups & Scale-ups Österreichs im großen Voting

BOLD Community

Podcast-Gespräche mit den BOLD Minds

IPO Success Stories

Der Weg an die Wiener Börse

Weiterlesen