Marktprognose

Smartphones und AI: Viel Hype, (noch) wenig Nachfrage

© Samsung, Galaxy AI
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2024 sollte das Jahr werden, in dem künstliche Intelligenz den Smartphone-Markt revolutioniert. Neue Funktionen, die ausschließlich auf neueren Modellen verfügbar sind, hatten für hohe Absatz-Erwartungen gesorgt. Doch diese Hoffnungen erfüllten sich nicht. Trotz der vielseitigen Einsatzmöglichkeiten generativer AI (GenAI) – von personalisierten Assistenten bis hin zu innovativen Bildbearbeitungswerkzeugen – blieb der erhoffte Superzyklus aus, wie die International Data Corporation (IDC) im Worldwide Quarterly Mobile Phone Tracker analysierte.

GenAI hat noch keinen signifikanten Einfluss auf die Nachfrage, so IDC in dem Bericht. Nabila Popal, Senior Research Director bei IDC, erklärte: „Obwohl GenAI weiterhin ein heißes Thema ist und für viele Anbieter oberste Priorität hat, muss es sich erst noch deutlich auf die Nachfrage auswirken und zu frühen Upgrades führen.“ Die Analyst:innen prognostizieren, dass GenAI-Smartphones zunächst im Premiumsegment Fuß fassen und bis 2028 rund 70 Prozent des Marktes erobern werden. Um jedoch ein unverzichtbares Feature zu schaffen, das Verbraucher:innen in den Laden lockt, seien weitere Investitionen und Aufklärung notwendig.

IDC: Weltweiter Markt 2024 im Aufwind

Doch es gibt auch gute Nachrichten für die Branche: Nach zwei Jahren rückläufiger Zahlen (wir haben berichtet) prognostiziert IDC für 2024 ein weltweites Wachstum von 6,2 Prozent. Die Anzahl ausgelieferter Geräte soll 1,24 Milliarden erreichen. Besonders Android-Modelle tragen zu diesem Wachstum bei: Ein Anstieg von 7,6 Prozent wird erwartet, angetrieben von Ländern wie Indien sowie Regionen wie China, Lateinamerika und Afrika. Es sind Niedrigpreisgeräte, die die Absätze befeuern. Generative AI spielt hier bisher keine Rolle.

Im Gegensatz dazu bleibt das Wachstum von Apples iOS mit 0,4 Prozent im Jahr 2024 voraussichtlich gering. Die neuen Features der Apple Intelligence sind nur mit der iPhone-16-Reihe oder den Pro-Modellen des iPhone 15 nutzbar. Doch das allein scheint Kund:innen nicht zu einem Neukauf zu bewegen.

Zusätzlich bremsen Herausforderungen in Märkten wie China, Europa und den USA die Dynamik, obwohl Apple in Indien starke Ergebnisse erzielt. Ab 2025 soll sich das Blatt jedoch wenden, mit einem iOS-Wachstum von 3,1 Prozent im Vergleich zu 1,7 Prozent für Android, so IDC.

AI-generierte Bilder brauchen so viel Strom wie ganzer Smartphone-Akku

iOS vs. Android

Die IDC-Zahlen für den Android-Markt sind weniger eindeutig als für iOS. Möglicherweise hat der Hype um AI zu Verschiebungen bei den Herstellern geführt, doch diese Veränderungen werden in den Statistiken nicht erfasst. So deuten aktuelle Zahlen darauf hin, dass Googles Pixel 9 in einigen Ländern, insbesondere in den USA, einen deutlichen Verbreitungsschub erfahren hat. Gleichzeitig könnte das Wachstum auch auf andere aktuelle Verbesserungen der Pixel-Hardware zurückzuführen sein.

IDC liefert auch Zahlen zu den durchschnittlichen Verkaufspreisen der Smartphones, und diese verdeutlichen, warum Apple trotz geringerer Verbreitung jenes Unternehmen ist, das den Großteil der Gewinne im Smartphone-Markt abschöpft. Während der Preis für Android-Smartphones im Schnitt bei 295 US-Dollar liegt (ein Anstieg um 14 Dollar im Vergleich zum Vorjahr) verkaufen sich iPhones durchschnittlich für 1042 US-Dollar. Dieser Preis ist um 46 Dollar höher als noch zuvor.

Foldables: Wachstum trotz Hindernissen

Faltbare Smartphones sorgen weiterhin für Schlagzeilen, doch ihre Marktdurchdringung bleibt begrenzt. Im dritten Quartal 2023 sank der Absatz sogar um 7,4 Prozent, trotz zahlreicher neuer Modelle führender Hersteller. Für 2024 erwartet IDC jedoch ein Wachstum von 10,5 Prozent und langfristig eine jährliche Wachstumsrate von 15,9 Prozent bis 2028.

Anthony Scarsella, Research Director bei IDC, betont: „Bedenken hinsichtlich der Langlebigkeit und der Mangel an einzigartigen Anwendungsfällen dämpfen das Wachstum (…).“ Zudem konzentrieren sich chinesische Anbieter zunehmend auf GenAI-Smartphones, was die Investitionen in Foldables begrenzt.

IDC, ein Unternehmen der International Data Group (IDG), ist eines der führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen im Bereich Informationstechnologie und Telekommunikation mit Niederlassungen in über 110 Ländern weltweit.

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