Smatrics: OMV kauft sich 40 Prozent des auf Elektroauto-Ladestationen spezialisierten Wiener Unternehmens
Zu den 400 Ladestationen in ganz Österreich, die die Firma Smatrics mit Hauptsitz in Wien betreibt, könnten bald viele mehr kommen: Denn heute hat die OMV bekannt gegeben, nunmehr 40 Prozent an der Verbund-Tochter zu halten. Neben Verbund und OMV bleibt Siemens als Miteigentümer bei an Bord. Bisher lagen die Anteile von Smatrics zu 86 Prozent bei Verbund, 14 Prozent hielt Siemens. Über die Summe, die die OMV bezahlt, gibt es derzeit keine Informationen. Wichtig aus Sicht von Smatrics ist vor allem, mit der OMV die Marktführerschaft ausbauen zu können, Smatrics-Geschäftsführer Michael-Viktor Fischer will „grenzenloses elektromobiles Reisen“ ermöglichen.
Für die OMV und den Verbund ist die Partnerschaft über Smatrics offenbar der Startschuss für weitere Projekte. Laut OMV-Vorstand Manfred Leitner wolle sein Minderalölkonzern mit dem Verbund (Österreichs führendes Stromunternehmen) daran arbeiten, die Versorgungssicherheit der eigenen Raffinierien zu steigern und erneuerbare Energien einzusetzen.
Schnellere Lader in Planung
Smatrics sieht sich als erster flächendeckendes Ladenetz in Österreich. Im Umkreis von 60 Kilometern finde jeder Österreicher mit Elektroauto eine der Ladestationen, die zu 100 Prozent mit Strom aus Wasserkraft betrieben werden. Die Ladestationen derzeit tanken die Akkus von E-Autos derzeit mit 43 kW bzw. 50 kW, für Vollladungen (80%) braucht man etwa 20 Minuten. In einer nächsten Ausbaustufe soll das Hochleistungsnetz verdichtet werden: An stark frequentierten Punkten sollen Ultra-Highspeed-Ladestationen (150- 350 kW) angeboten werden. Zum Vergleich: Die Supercharger von Tesla haben 120 kW.
Nutzen kann die Smatrics-Stationen im Prinzip jeder. Privatkunden können sich eine Mitgliedschaft kaufen oder einzeln an den Stationen tanken. Außerdem bietet die Mobility-Firma Technologie an, um zu Hause das eigene E-Auto laden zu können, darüber hinaus gibt es spezielle Angebote für Unternehmen. Für Kunden, die ins Ausland fahren, hat Smatrics auch eine Lösung: Über Partnerschaften lassen sich auch Ladestationen von Partneranbietern in Deutschland, Belgien und den Niederlanden (The New Motion) sowie in Slowenien (Petrol) und der Slowakei (ZSE und Greenway) nutzen.