Digitalwährungen

Snowden wettert gegen CBDCs: „Perversion der Kryptowährung“

© Edward Snowden
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NSA-Whistleblower Edward Snowden hat sich im Exil zu einer starken Stimme für Privatsphäre und gegen staatliche Überwachung im digitalen Zeitalter entwickelt. In seinem neuen Blog/Newsletter auf Substack widmet er sich aktuell dem Thema Krypto-Assets – und insbesondere so genannten CBDCs. Dabei handelt es sich um Central Bank Digital Currencies, also staatlichen Digitalwährungen.

Und diese findet Snowden nicht besonders toll. CBDCs seien nicht einfach nur digitale Dollars oder Euros, sondern vielmehr der „böse Zwilling“ von Kryptowährungen. „CBDC ist eher eine Perversion der Kryptowährung oder zumindest der Gründungsprinzipien und -protokolle der Kryptowährung – eine kryptofaschistische Währung, ein böser Zwilling, der am Opposite Day in die Hauptbücher eingetragen wurde und ausdrücklich dazu bestimmt ist, seinen Nutzern das grundlegende Eigentum an ihrem Geld zu verweigern und den Staat als Vermittler jeder Transaktion einzusetzen“, schreibt Snowden.

China treibt Einführung des digitalen Yuan voran

Damit springt Snowden auf den Zug der Kritiker auf, die sich bereits seit längerem mit CBDCs beschäftigen. Diese befürchten, dass sich der Staat als Vermittler und Kontrolleur jeder Transaktion installiert, die Notenbanken an Macht gegenüber den Privatbanken gewinnen und die Anonymität, die es etwa bei Bargeld gibt, komplett verschwindet.

Außerdem, so warnt Snowden, könnten Zentralbanken das programmierbare digitale Geld in den digitalen Wallets mit negativen Zinsen belegen und Bürger so dazu bringen, das Geld, das immer weniger wert wird, schneller auszugeben – ein nicht zu unterschätzender Steuerungseffekt der Geldpolitik.

Von China bis Europa

Genau diese Debatte gibt es derzeit in vielen Ländern. In China sieht man bei den Testläufen mit dem digitalen Yuan (Trending Topics berichtete) bereits, dass die staatlichen Banken sehr genau wissen, wer welche Transaktion an wen durchführt – und dass die staatlichen Einrichtungen sehr genau analysieren können, für welche Usecases (Einzelhandel, das Gastgewerbe, Zahlungen für Behördendienste, Spenden) das digitale Geld eingesetzt wird.

In der EU hat die EZB wie berichtet grünes Licht für die Untersuchungsphase des digitalen Euro gegeben. Dabei geht es auch um die zentrale Frage, wie die Privatsphäre der Nutzer bei der Verwendung des E-Euro abgesichert ist. Hier gibt es laut EZB grundsätzlich zwei Richtungen, in die der E-Euro entwickelt werden kann.

„Für den digitalen Euro sind zwei Ansätze denkbar, einer mit Intermediären, die zur Verarbeitung der Zahlung zwischengeschaltet sind, und einer ohne Intermediäre.

Wenn wir einen digitalen Euro entwickeln, bei dem für die Verarbeitung der einzelnen Zahlungen keine Zentralbank und kein Intermediär erforderlich sind, würde sich der digitale Euro eher wie Bargeld anfühlen, aber eben in digitaler Form. Sie könnten den digitalen Euro sogar nutzen, wenn Sie nicht mit dem Internet verbunden sind, und Ihre Privatsphäre und personenbezogenen Daten wären besser geschützt.

Die andere Möglichkeit wäre ein digitaler Euro, bei dem Intermediäre die Transaktion dokumentieren. Dies würde online geschehen und ein größeres Potenzial für zusätzliche Dienstleistungen bieten, die der Bevölkerung und den Unternehmen angeboten werden können. Es würden Möglichkeiten für Innovationen und potenzielle Synergien mit bestehenden Dienstleistungen geschaffen. So wäre es beispielsweise einfacher, den digitalen Euro in bereits heute verfügbare elektronische Bankdienstleistungen und -anwendungen einzubinden.“

Grundlegend sind die Bestrebungen von Staaten als Antwort des Vormarsch von Bitcoin und anderen Krypto-Assets zu sehen, die sich oft und gerne dem staatlichen Einfluss zu entziehen versuchen. Das betrifft nicht nur Bitcoin, sondern auch Großprojekte wie Facebooks Stablecoin Diem, der vielen Regierungen zum Dorn im Auge wurde.

EZB gibt grünes Licht für digitalen Euro

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