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So berechnet das Tiroler Startup RateBoard jeden Tag den idealen Preis für Hotels

Simon Falkensteiner und Matthias Trenkwalder haben Rateboard 2015 gegründet. © Andreas Friedle Photography
Simon Falkensteiner und Matthias Trenkwalder haben Rateboard 2015 gegründet. © Andreas Friedle Photography
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Das Tiroler Startup RateBoard gehört zu den Rising Stars der österreichischen Jungunternehmer-Landschaft. Hinter der SaaS-Firma stehen neben der Hotelliers-Familie Falkensteiner der Salzburger VC Next Floor und der aws Gründerfonds. Das Team hat bereits eine Millionensumme an Wachstumskapital lukriert und zählt hunderte Hotels im ganzen DACH-Raum und Italien zu seinen Kunden.

Simon Falkensteiner hat seinen Co-Founder Matthias Trenkwalder bereits im Studium in Innsbruck kennengelernt. Die beiden sind beruflich zunächst unterschiedliche Wege gegangen. Falkensteiner hat im Familienbetrieb gearbeitet, Trenkwalder war lange bei dem Münchner Company Builder Venture Stars. „Mir ist aufgefallen, dass es keine einfache Pricing-Software für Hotels gibt“, sagt Falkensteiner im Gespräch mit Trending Topics. Was etwa bei der Buchung von Flügen ganz normal ist, ist in der Hotellerie großen Hotel-Ketten vorbehalten, die mit teuren und komplizierten Lösungen arbeiten.

RateBoard hat die #glaubandich-Challenge Tourism in Tirol gewonnen und steht damit 2019 im Finale des größten Startup-Wettbewerbs Österreichs. >> Alle Infos und News zur Challenge gibt es hier.

Wovon der ideale Preis eines Zimmers abhängt

„Kleinere Hotels haben ihre Preise vielleicht jährlich ein wenig angehoben und bei geringer Nachfrage spontan mit Preissenkungen reagiert“, so Falkensteiner, der die Geschäftschance 2015 beim Schopf packte und gemeinsam mit Trenkwalder RateBoard gründete. Die Software des Startups berechnet tagesaktuell den besten Preis für ein Hotelzimmer gemessen an verschiedenen Faktoren wie (historische) Auslastung des Hotels, Preise von Mitbewerbern, der regionalen Nachfrage laut Buchungsplattformen wie Booking.com, Ferienzeiten in ganz Europa, Wetterdaten oder Hotelbewertungen im Internet.

Hunderte Reservierungssysteme aus den 1990ern

Die größte Herausforderung war das Andocken an die Reservierungssysteme der Hotels, die die stärkste Datenquelle für RateBoard sind. Dort holt sich die Software historische Daten von bis zu fünf Jahren in der Vergangenheit und aktuelle Daten. Das Problem: Es gebe weltweit bis zu 300 verschiedene Systeme, schätzt Falkensteiner. Und es gibt meist keine Schnittstelle. „Die meisten Systeme stammen aus den 1990er-Jahren und sind sehr verschlossen“.

Zu 50 Systemen hat RateBoard bereits einen direkten Zugang geschaffen – das entspricht laut dem Co-Founder etwa 90 Prozent der Systeme im deutschsprachigen Raum. Konflikten mit dem Datenschutz geht das Startup aus dem Weg, indem keinerlei personenbezogene Daten übermittelt werden. RateBoard kennt beispielsweise das Herkunftsland eines Gastes eines Zimmers, aber nicht seinen Namen oder seine Kontaktdaten.

© RateBoard
© RateBoard

4.000 Euro pro Jahr

250 Hotels verwenden RateBoard bereits und das Wachstum ist stark: Monatlich findet das Tiroler Jungunternehmen 10 bis 20 neue Kunden. Sie bezahlen für die Software jährlich Lizenzgebühren von jeweils durchschnittlich 4.000 Euro – der genaue Preis hängt von der Zimmeranzahl ab. RateBoard hat eine Nische gefunden, die keiner der wenigen Mitbewerber besetzt: Ferienhotellerie. Andere kleinere Anbieter gebe es beispielsweise in Holland oder Schweden, die konzentrieren sich aber auf Stadthotels, meint Falkensteiner.

Spannender Markt Skandinavien

Für die nächsten Jahre hat sich das Team mit Büros in Innsbruck und Wien hohe Ziele gesteckt. „In zwei Jahren wollen wir 1.000 Hotels erreichen“, sagt der Hotelliers-Sohn. Für die Expansion in neue Märkte peilt das Startup auch eine weitere Finanzierungsrunde an. Rund 46 Prozent des Unternehmens sind noch in den Händen der beiden Gründer.

Spannend findet Falkensteiner vor allem Länder im Norden. „Skandinavien ist bei der Digitalisierung viel offener als beispielsweise Italien“. Dass sein eigener Vater, Erich Falkensteiner, gleichzeitig sein Investor ist, sieht er entspannt. „Für mich ist das manchmal schwierig, aber sein Know-how in der Hotellerie ist unbezahlbar“.

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