So nimmt die Biker-Szene die Elektro-Harley-Davidson auf
Die Motorrad-Ikone Harley-Davidson schickt erstmals ein Elektro-Motorrad auf die Piste. Auf der Technik-Messe CES stellte der Motorrad-Hersteller am Montag das neue Bike vor. Das Model „LiveWire“ soll mit einer Batterieladung bis zu 177 Kilometer (110 Meilen) zurücklegen. Die Akkus können zuhause an der Steckdose als auch an Schnelllade-Stationen aufgefüllt werden.
Das Motorrad fährt zwar in 3,5 Sekunden von Null auf 96,5 km/h hoch, aber das legendäre Motorbrummen der Marke bleibt dabei auf der Strecke. Elektrofahrzeuge sind extrem leise. In der Szene nimmt man die scharfe Kurve in die Elektromobilität gemischt auf. Ein Harley-Davidson-Händler in Wien freut sich „riesig“ auf das neue Modell. „Das wird geil“, sagt der Harley-Davidson-Enthusiast.
Herzrasen ohne Motorsound
Harley-Davison wirbt mit dem Slogan „Der lauteste Sound den du hörst, wird dein Herzrasen sein“. Der Wiener Harley-Davidson-Verein „Harley TwinCam Dogs“ zeigt sich skeptisch. „Wenn sie ein Soundmodul einbauen, das klingt wie eine Harley, dann könnte man es sich vorstellen“, sagt die Obfrau Grit Eder. Der Wunsch könnte sogar in Erfüllung gehen, denn ab Mitte des Jahres müssen in der EU neu zugelassene E-Fahrzeuge unter einer Geschwindigkeit von 20 km/h Geräusche von sich geben. Auch das Design hält Eder aber für gewöhnungsbedürftig. Momentan kann sie es sich nicht vorstellen eine Elektro-Harley zu fahren. „In zehn Jahren schaut es vielleicht anders aus“, stellt sie in Aussicht.
Im deutschsprachigen Raum kann man das Modell noch nicht vorbestellen. In Nordamerika wird schon ab August ausgeliefert. Ab wann es in Österreich soweit ist, bleibt noch unklar. Bei Harley-Davidson war niemand erreichbar. Händler benötigen allerdings erst die nötige Ausstattung für ein Elektro-Fahrzeug.
Heimische Elektro-Motorräder
Der Preis für das Model „LiveWire“ liegt mit 29.799 Dollar deutlich über dem der heimischen Modelle. So bietet der oberösterreichische Motorrad-Hersteller KTM seinen Elektro-Motorroller für 7.898 Euro an. Das Modell „KTM Freeride E-XC“ ist schon die zweite Generation seiner Art, hat allerdings nur eine Reichweite von 77 km. Wie Trending Topics berichtete will KTM auch bald E-Mopeds auf den Markt bringen. Auch Victory Motorcycles, Zero Motorcycles sowie Vespa haben E-Motorräder auf dem Markt.