So war es bei TEDxTUWien „Uncharted – Navigating the Frontiers of Knowledge”
Am 12. Dezember 2023 fand zum sechsten Mal in folge TEDxTUWien im Kuppelsaal der TU Wien statt. Vor 400 Gästen präsentierten zwölf Speaker:innen ihre Ideen zum Thema „Uncharted – Navigating the Frontiers of Knowledge“, wobei das Programm durch 3 Performances aufgelockert wurde.
Der Begriff „Uncharted territory“ stammt aus der Kartographie und bezeichnet unerforschtes Gebiet, was symbolisch für unsere Zeit steht. Bestehende Praktiken und Ideen sind oft nicht mehr geeignet, um die Zukunft zu gestalten, daher gilt es neue Wege zu entdecken und zu schaffen.
„Jede/r kann ganz einfach Co-Autor:in unserer humanistischen AI-Zukunft werden!“
Ein zentrales Thema bildete der „Digitale Humanismus“, dem sich Autor Martin Giesswein und Data-Action-Mitgründerin Kristina Pakhomchik widmeten. So sei es wichtig, Menschen und Unternehmen die Autonomie zu geben, um die Werte der Informationstechnologie aktiv mizugestalten.
TU-Professorin Sabine Köszegi fokussierte sich mit ihrem Vortrag auf die herrschende Design Challenge rund um vertrauenswürdige künstliche Intelligenz und rief dazu auf, den AI Act der Europäischen Union zu unterstützen und globale Regeln voranzutreiben. Der EU AI Act sei dabei nur ein erster Schritt.
Lasst uns alles modellieren!
Aleodor Tabarcea beschrieb in seinem Vortrag die technologische Renaissance der Menschheit, während Aleix Comas Vives als Assistenzprofessor an der TU Wien dazu aufforderte „die Zukunft samt Treibstoffen aus der Luft“ zu modellieren. Verena Ringler sprach über die Notwendigkeit eines zivilen CERN für die planetare Superintelligenz jenseits der Technologie. Sie betonte, dass gebündelte soziale und angewandte demokratiepolitische Forschung notwendig sei, um den Klimawandel zu bewältigen.
Philipp Horner stellte die Frage, wer eigentlich für die Gestaltung der Zukunft verantwortlich sei und Kosima Kovar wiederum, wie Frauen in einer von Männern dominierten Welt sichtbar werden können. Ana Simic, Geschäftsführerin von DAIN Studios Österreich, sprach über die dringende Notwendigkeit von Grundwissen zu künstlicher Intelligenz. Sie appellierte an alle, die bereits Wissen und Erfahrung in diesem Bereich haben, dieses aktiv zu teilen und andere mitzunehmen. In einer sich schnell verändernden digitalen Landschaft werde die KI-Lesekompetenz zu einem unverzichtbaren Werkzeug für sozioökonomische Ermächtigung und demokratische Teilhabe.
Datenexperte Stefan Kreihsler, erzählte die Geschichte hinter dem Erfolg von Daten, woraufhin beatvest-Gründerin Julia Kruslin sich auf das Thema der internationalen Armutsbekämpfung durch technologisches Wissen konzentrierte.
Mit „Micro-Sucks“ in die Zukunft
Wie wird die Zukunft sein? Thomas Urbanek schloss die Veranstaltung mit dem Aufruf, sich mit Unbequemlichkeit anzufreunden. Er empfahl, regelmäßig über die eigene Komfortzone hinauszugehen und sogenannte „Micro-Sucks“ in den Alltag zu integrieren, also kleine Dinge, die uns schwerfallen. Die daraus resultierenden Lernchancen sollten konkret genutzt werden, um Mehrwert daraus zu ziehen.
Hinter TEDxTUWien stand heuer ein fünfköpfiges Team um die Organisatoren Fabian Holly und Reinhard Grabler, unterstützt von rund 10 Volunteers am Eventtag. Marcus Orlovsky und Viktor Szücs führten durch den Tag. Künstlerische Performances kamen von Helmut Rhode, KALTWIEN und Hayden Arp. Die siebente Ausgabe von TEDxTUWien ist für 24. November 2024 geplant.