Social Held: Wiener Startup digitalisiert „Corporate Volunteering“
Wenn Unternehmen ihre Mitarbeiter zu sozialem Engagement motivieren wollen, sieht das oft so aus: Gemeinsam mit einer NGO wird ein eintägiges Event organisiert, bei dem Mitarbeiter freiwillig anpacken können. So wird Bedürftigen geholfen und das Unternehmen kann das auch gleich mit Teambuilding verbinden. Soweit die Theorie. In der Praxis ist die Organisation oft aufwändig und rechnet sich für die Einrichtung kaum.
„Manchmal streicht ein Unternehmen dann jedes Jahr die gleiche Wand in einer sozialen Einrichtung neu“, sagt Karolina Kartus, die mit ihrem Startup Social Held das „Corporate Volunteering“ digitalisieren und grundsätzlich die Freiwilligenarbeit erleichtern möchte.
Eigene Erfahrung führte zu Startup-Idee
Die gebürtige Polin führte ihre Karriere vor vier Jahren nach Wien. Damals wollte sie das Monat vor dem Start im neuen Job mit freiwilligem sozialen Engagement füllen, denn „so würde ich die Stadt schneller kennenlernen und Anschluss finden“, erzählt sie. Dann aber gelang es ihr nicht, ein geeignetes Projekt zu finden. „Ich hatte den Eindruck, dass man bereits in einer Organisation aktiv sein muss, um schnell das zu finden, was man machen möchte und auch gut kann“.
Aus diesen Erfahrungen heraus gründete Kartus das Startup Social Held gemeinsam mit Aga Król. Die Plattform soll automatisiert Freiwillige mit konkreten Projekten von NGOs verbinden. Dazu haben die beiden ein automatisches Matching gebaut: Freiwillige machen Angaben zu ihren Skills und auf dieser Basis findet der Algorithmus die passenden Projekte. In wenigen Monaten hat Social Held mehr als 25 NGOs und 100 Freiwillige an Bord holen können.
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Gebühr für Unternehmen
Finanzieren will sich das junge Startup über „Corporate Volunteering“-Projekte von Unternehmen. „Wir helfen Unternehmen dabei zu sehen, für welche Projekte sich Mitarbeiter gerne engagieren und was sie dabei lernen“, sagt Kartus. Für die Plattform, die Unternehmen die Freiwilligen-Projekte ihrer Mitarbeiter managen lässt, will Social Held eine Gebühr verlangen, die sich nach der Mitarbeiteranzahl richtet.