Gastbeitrag

Wie wird aus einer Idee ein Social-Startup, Andreas Lechner?

Startup, Planen, Unternehmen, Social
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Wie baue ich ein Social Startup, um gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen? Immer mehr Menschen wollen sich sozial engagieren. Manche möchten mit einer Idee eine Organisation bauen, um brennende Themen wie Armut, Bildung, Integration oder Klimawandel neuartig zu lösen. Ein persönlicher Nähkästchen-Auszug meiner Erfahrungen an der Schnittstelle Sozialunternehmertum, Bildung und Zivilgesellschaft. Vorneweg, Pläne sind gut. Die Fähigkeit Pläne gegebenenfalls über Bord zu werfen, noch besser und erfolgsentscheidend.

1. Echte Anliegen brauchen große Geschichten

Anliegen schlummern meist eine längere Zeit in einem. Man beschäftigt sich mit einem Thema schon jahrelang beruflich oder privat. Ist interessiert, beobachtet oder ist mit der eigenen Lebensgeschichte betroffen. Manchmal gibt es persönliche Anknüpfungpunkte und Erfahrungen die auf den ersten Blick sichtbar sind, manchmal erst auf den zweiten. Diesem Anliegen gilt es nachzuspüren. Das großen Anliegen teilen Tausende Menschen mit dir. Die Kunst ist es dein Anliegen mit einer großen und passenden Geschichte zu verbinden, um Feuer zu entfachen.

2. Idealismus und Kooperationsfähigkeit

Idealistische Einzelkämpfer und Weltverbesserer gibt es viele. Es braucht die Kombi aus Idealismus, Kooperationsfähigkeit und Kompetenz. Kompetenz braucht es inhaltlich, im Verstehen der Problemstellung und im Aufbau einer Organisation, wenn es um Finanzierung, Marketing, Organisationsentwicklung und Führung geht. Wenn ein Team für die Sache brennt und Kooperationsfähigkeit ist, ist Großes möglich.

3. Betriebslogiken erkennen, Meinungsbildner aufbauen

Manager, Politiker, NGOs  – alle haben eine unterschiedliche Betriebslogik. Gewinnmaximierung, Stimmenmaximierung, Wirkungsmaximierung. Nicht in Reinform aber doch dominant. Um nicht am unsichtbaren Eis auszurutschen ist es es für Sozialunternehmer wichtig die verschiedenen Betriebslogiken zu kennen. Ein Social Startup ist erst einmal ein „new animal“ im Bildungs- oder Sozialdschungel. Es wird beschnuppert, Grenzen werden markiert. Da ist es vorteilhaft Broker und Meinungsbildner aufzubauen, die die Sprache der jeweiligen Branche sprechen, die Idee promoten und gegebenenfalls diplomatisch deeskalieren.

4. Einklang Plan und Umsetzung

Walk the talk. Einen gemeinsamen Plan mit Mitstreitern und Unterstützern zu formen, um den „proof of concept“ zu erreichen ist zentral. Seine Unterstützer und Stakeholder in einem guten Maß über Umsetzungsschritte, Meilensteine und Planänderungen am Laufenden zu halten ist eine große Herausforderung. Jeder liebt es, wenn ein guter Plan umgesetzt wird. Schritt für Schritt, mit einem Riecher für die Notwendigkeit schneller Sprints und Ausdaueretappen. Und der Bereitschaft (spontane) Zwischenerfolge gemeinsam zu feiern.

5. Know your Endgame

Social Startups können einen gewichtigen Beitrag für Innovationen in Bereichen wie Bildung, Armutsbekämpfung oder Klimawandel geben. Sie werden die Probleme jedoch nicht alleine und vollends lösen. Spätestens nach dem proof of concept braucht es strategische Überlegungen, die über die langfristige Reiseroute Klarheit bringen. Soll die Idee oder Organisation in das staatliche Regelsystem integriert werden, der USP als Open Source zur Verfügung stehen, die Idee an möglichst vielen Standorten multipliziert werden oder ist die Mission bei Erreichung eines definierten Ziels completed?

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