Softbank kauft AI-Chip-Hersteller Ampere – zusätzlich zu ARM und Graphcore

Softbank erweitert Portfolio mit Ampere Computing und weiteren AI-Chip-Unternehmen
Die japanische Softbank-Gruppe übernimmt das US-Unternehmen Ampere Computing für 6,5 Milliarden US-Dollar. Ampere entwickelt und produziert Server-Prozessoren auf Basis von ARM-Technologie, die unter anderem bei Cloud-Diensten wie Oracle Cloud Infrastructure eingesetzt werden.
Weitere Akquisitionen im AI-Chip-Bereich
Neben Ampere Computing hat Softbank in den vergangenen Jahren weitere Zukäufe im Bereich künstlicher Intelligenz und Halbleitertechnologie durchgeführt, um seine Position im Zukunftsfeld AI-Chips zu stärken. Im Jahr 2024 erwarb Softbank etwa den KI-Chipentwickler Graphcore, ein britisches Unternehmen, das auf spezialisierte und leistungsfähige KI-Prozessoren setzt.
Zudem ist Softbank mehrheitlich am britischen Unternehmen ARM beteiligt, das maßgeblich für die Entwicklung von CPU- und GPU-Architekturen sowie KI-Rechenkernen verantwortlich ist. ARM liefert das geistige Eigentum (sogenannte Intellectual Property oder kurz IP-Kerne), das von Halbleiterfirmen lizenziert und verwendet wird, um eigene Chipprodukte zu entwickeln. ARM erwog laut eigenen Angaben früher bereits die Entwicklung eigener physischer Server-Prozessoren, konkrete Pläne oder Roadmaps wurden bislang allerdings nicht veröffentlicht.
Softbank bereits hinter „Stargate“
Die Akquisition von Ampere Computing fügt sich nahtlos in die strategische Ausrichtung des Softbank-Konzerns ein, der sich zunehmend auf Unternehmensbeteiligungen im Bereich der künstlichen Intelligenz fokussiert. Dabei spielt insbesondere die Entwicklung leistungsfähiger Prozessoren für KI-intensive Anwendungen eine zentrale Rolle. 2025 kündigte Softbank außerdem eine Zusammenarbeit mit Unternehmen wie OpenAI und Oracle im Rahmen des von Masayoshi Son geleiteten KI-Großprojekts „Stargate“ an. Stargate gilt als eines der ambitioniertesten KI-Projekte der USA.
Masayoshi Son, Gründer und CEO von Softbank, sieht die Übernahme von Ampere Computing ausdrücklich als Teil dieser Strategie, um die Leistungsfähigkeit zukünftiger künstlicher Intelligenzen zu ermöglichen und den Ausbau der führenden US-Technologieposition im Bereich AI weiter voranzutreiben.
Branchentrends: ARM-Technologie im Cloud-Sektor gefragt
Die Nachfrage nach Server-Prozessoren auf ARM-Basis nimmt kontinuierlich zu. Große Cloud-Anbieter (Hyperscaler) wie Amazon (AWS Graviton), Microsoft (Cobalt 100) oder Google (Axion) setzen bereits erfolgreich auf ARM-basierte Hardware. Auch Meta (früher Facebook) erwägt laut Branchenspekulationen, einen eigenen ARM-Prozessor zu entwickeln oder direkt von ARM entwickeln zu lassen. Anbieter wie Alchip oder Capgemini unterstützen dabei häufig Design und Umsetzung.
Ausblick und weitere Entwicklungen
Ampere wird nach der Übernahme als eigenständige Tochtergesellschaft innerhalb des Softbank-Konzerns weiterbestehen und behält ihren Firmensitz in Santa Clara, Kalifornien. Die Übernahme soll vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen in der zweiten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen sein. Softbank hat bislang keine konkreten neuen Produktpläne im Zusammenhang mit Ampere angekündigt. Die Marke Ampere bleibt erhalten und der Fokus liegt weiterhin auf leistungsstarken, energieeffizienten ARM-Prozessoren speziell für Cloud- und KI-Aufgaben