Softbank: Wework-Insolvenz löst Milliardenverlust aus
Der japanische Technologieinvestor Softbank macht gerade harte Zeiten durch. Schon im letzten Geschäftsjahr, das im März endete, hat der berühmte Vision Fund, der Risikokapitalfonds des Unternehmens, wegen Bewertungssenkungen seiner Portfolio-Firmen 32 Milliarden Dollar verloren (wir berichteten). Nun hat Softbank einen weiteren schweren Schlag erlitten. Denn die kürzliche Insolvenz des US-Bürovermieters Wework ließ den Investor im jüngsten Quartal tiefer in die roten Zahlen rutschen, berichtet das Handelsblatt.
SoftBank Vision Fund: Jahresverlust von 32 Mrd. Dollar wegen Bewertungssenkung bei Startups
Softbank hält 60 Prozent an Wework
Das Ergebnis brach im zweiten Quartal auf minus 789 Milliarden Yen ein (umgerechnet 4,88 Milliarden Euro), wie der Wework-Mehrheitseigner am Donnerstag mitteilte. Das ist der vierte Verlust in Folge. Der Tech-Investor hält 60 Prozent an Wework, das sich vom gehypten Startup mit einer einstigen Bewertung von 47 Milliarden Dollar binnen fünf Jahren zum Schuldenfass entwickelte. Das japanische Finanzinstitut hat bereits Milliarden in die Sanierung des Bürovermieters gesteckt, der sich Anfang November in die Insolvenz flüchtete.
Der Trend zum Arbeiten von zuhause aus, der sich in der Corona-Pandemie noch verstärkt hatte, stellte das Geschäftsmodell von Wework in Frage. Zudem trieben ungünstige Währungseffekte die Kosten der auf Dollar lautenden Schulden von Softbank in die Höhe und drückten zusätzlich auf die Bilanz. Das Vorzeige-Investmentvehikel des japanischen Investors, der „Vision Fund“, verbuchte einen Überschuss von 21,4 Milliarden Yen – ein deutlicher Rückgang gegenüber dem Vorjahresergebnis von 1,38 Billionen Yen.
Arm: Chip-Konzern steigert Umsatz – Prognose enttäuscht jedoch Anleger:innen
Trotz Verlusten bleibt Optimismus
Finanzvorstand Yoshimitsu Goto zeigt sich dennoch optimistisch. Softbank habe das Schlimmste hinter sich und befinde sich auf dem Weg zur Rentabilität. Im September war der Konzern am Börsengang des Chipdesigners Arm beteiligt. Mit einem Emissionsvolumen von 4,87 Milliarden Dollar war es der bis dahin größte Börsengang des Jahres. Zum Ausgabepreis wurde Arm mit 54,5 Milliarden Dollar bewertet. Softbank hat sich zunächst dagegen entschieden, einen größeren als den bislang angebotenen 9,4-prozentigen Anteil an dem Chip-Designer zu verkaufen. Goto zufolge wird Arm das neue Zugpferd für Softbank. Allerdings hat Arm erst kürzlich mit seiner Prognose Anleger:innen enttäuscht (wir berichteten).