Solana: Warum die gehypte Blockchain plötzlich still steht
Update: Die Solana-Blockchain läuft seit kurzem wieder
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Am neuen Darling der Krypto-Industrie kommen große Zweifel auf: Hat Solana und insbesondere der native Token SOL der Proof-of-Stake-Blockchain in den letzten Wochen und Monaten (wie mehrmals berichtet) einen starken Aufstieg erlebt, gibt es jetzt das erste große Problem. Denn in der Nacht auf Mittwoch wurde das Mainnet offenbar von Trading-Bots mit Transaktionen überschwemmt, die es schließlich für mehrere Stunden einbrechen ließen.
Laut Solana Labs und ihren Gründer Anatoly Yakovenko sollen bis zu 400.000 Transaktionen pro Sekunde auf die Solana-Blockchain eingeprasselt haben, was wiederum für Stau sorgte und anschließend mehrere Nodes offline gingen ließ. Die Folge: Solana war mehrere Stunden offline, und die Entwickler mussten in kurzer Zeit ein Software-Update bringen und vor allem die Validatoren im Netzwerk dazu bringen, diesen auch zu installieren. Zur Zeit sprechen die Entwickler noch von „Instabilität„, neue Blöcke werden aktuell nicht geschrieben, und die letzte Transaktion liegt deswegen klarerweise viele Stunden zurück.
Eigentlich wird Solana von der Firma dahinter, an der bekannte Investoren beteiligt sind, als besonders schnelle, dezentrale Blockchain beworben, die Entwickler alternativ zu Ethereum oder Cardano verwenden können, um DApps (Stablecoins, NFTs, DEX, Lending-Protokolle, usw.) darauf entwickeln zu können. Doch die vermarkteten 1.000 Transaktionen pro Sekunde wurden von der Flut von versuchten 400.000 Transaktionen pro Sekunde um ein Vielfaches überschritten – und die Blockchain ging in die Knie.
Yakovenko: „Besser jetzt als später“
Als Grund für die tps-Flut Yakovenko gibt einen so genannten IDO an, also ein „Initial Decentralized Exchange Offerin“. Genau, richtig gelesen: Auf dem DeFi-Protokoll Raydium, das auf Solana basiert, launchte Grape Protocol. Automatisierte Trading-Bots sollen rund um diesen Event außer Kontrolle geraten sein und die Transaktionsflut verursacht haben. „Besser jetzt als dann, wenn wir eine Milliarde Nutzer haben“, so Yakovenko, der zur Stunde mit seinem Team weiter darum bemüht ist, Solana wieder zum Laufen zu bekommen. Von der Konkurrenz kam sogar Mitgefühl.
„Wir stehen noch am Anfang der Entwicklung schneller, skalierbarer Blockchains. Probleme können auftreten“, twitterte Emin Gün Sirer, Gründer von Avalanche -wohl wissend, dass seiner eigenen Blockchain, die 4.500 Transaktionen pro Sekunde schaffen soll, ein solcher Ausfall ebenfalls passieren könnte.