World Solar Challenge: Belgisches Solarauto-Team siegt in Australien
Vergangene Woche fand in Australien die World Solar Challenge statt. Dabei handelt es sich um ein alle zwei Jahre stattfindendes Wettrennen, das speziell auf Solarautos ausgerichtet ist. Insgesamt 28 Teams mussten hierbei allein mit Sonnenkraft die 3.000 Kilometer lange Strecke von Darwin quer durch das australische Outback nach Adelaide zurücklegen. Am Sonntag hat sich dann der Sieger herausgestellt. Laut Golem konnte das belgische Team Innoptus mit seinem Solarmobil „Infinite“ den Sieg erringen.
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Sieger hatten mit spezieller Flosse „Geheimwaffe“
Infinite erreichte die Ziellinie bei der World Solar Challenge in 34 Stunden, 4 Minuten und 41 Sekunden. Schon beim letzten Rennen im Jahr 2019 konnte das belgische Team, damals noch unter dem Namen Agoria Solar Team, siegen, jedoch um 48 Minuten langsamer als dieses Jahr. Wegen der Corona-Pandemie fand das Rennen 2021 nicht statt. Das Rennen beginnt im tropischen Darwin und führt die Solarautos auf eine 3.000 km lange Strecke nach Süden bis nach Adelaide. Innoptus setzte sich gegen 27 Herausforderer durch, darunter auch den Zweitplatzierten des letzten Rennens, das niederländische Team Twente. Auch der dritte Platz ging an die Niederlande mit dem Brunel Solar Team.
Das Auto von Team Twente lag während eines Großteils der Strecke nur wenige Minuten hinter Innoptus, bevor es mit etwa 20 Minuten Rückstand als zweites ins Ziel kam. Die diesjährige Strecke konfrontierte die Rennfahrer:innen mit dem Rauch von Waldbränden und stürmischen Winden. Eine spezielle Flosse auf dem Sieger-Auto verbesserte die Stabilität des Fahrzeugs bei Seitenwinden. Marketingleiterin Pauline Vanvuchelen bezeichnete die Flosse als ihre „Geheimwaffe“.
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Buschbrände erschwerten World Solar Challenge
„Wir sind als Erste in Adelaide angekommen und das liegt daran, dass wir unsere eigene Strategie für 3.000 Kilometer verfolgt haben. Wir mussten eine Reihe von Faktoren berücksichtigen: Es gab Buschbrände entlang der Strecke, die zu weniger Stromzufuhr führten, andere Dinge wie Wolken und das Wetter, das sich ständig änderte, aber wir waren in der Lage, uns an unsere Strategie zu halten und die ganze Zeit zu vorausplanen, und das sorgt dafür, dass wir jetzt hier in Adelaide als Erste über die Linie fuhren“, so Cedric Verlinden, Teammanager des Innoptus Solar Teams.
Die Solarteams entwerfen und bauen ihre Autos selbst. Diese dürfen nicht länger als 5 Meter und nicht breiter als 2,2 Meter sein. Die Regeln beschränken die Fläche der angebrachten Solaranlagen auf 4 Quadratmeter. Die Fahrer wechseln sich in Schichten von 8 Uhr morgens bis 5 Uhr abends ab und campen nachts am Straßenrand. Wenn ein:e Fahrer:in weniger als 80 kg wiegt, kommt Ballast hinzu, so das Reglement.
Teams aus DACH-Raum erreichten 12. und 13. Platz
Auch aus dem DACH-Raum waren zwei Solarauto-Teams beim Rennen dabei. aCentauri aus der Schweiz kam dabei auf Platz 12 und war das letzte Team, das die vollen 3.022 Kilometer bewältigen konnte. Das Team Sonnenwagen Aachen aus Deutschland konnte das Rennen zwar nicht abschließen, erreichte aber die Etappe in Port Augusta nach einer Fahrt von 2.718 Kilometer vor den übrigen Teilnehmenden. Dadurch haben die Deutschen immerhin den 13. Platz erreicht.