Kündigungswelle

Solaris reduziert Personal um ein Drittel – Spekulationen über Börsengang wachsen

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Im Berliner Fintech Solaris steht eine der größten Entlassungswellen der Unternehmensgeschichte bevor, so berichtet das Handelsblatt. Rund 240 der insgesamt 700 Mitarbeiter:innen müssen das Unternehmen verlassen, was einem Abbau von etwa einem Drittel der Belegschaft entspricht.

Besonders betroffen sind die Mitarbeiter:innen des britischen Tochterunternehmens Contis, das Solaris Ende 2021 übernommen hatte. Bei Solaris selbst sollen etwa 15 Prozent aller Stellen wegfallen. Diese drastischen Maßnahmen werfen nicht nur Fragen zur Unternehmensstrategie auf, sondern heizen auch Spekulationen über einen möglichen Börsengang an.

Solaris, gegründet 2015, ist laut eigenen Angaben Europas führende Embedded-Finance-Plattform. Das Unternehmen stellt seine Infrastruktur und Banklizenz anderen Firmen zur Verfügung, damit diese Finanzprodukte wie Kreditkarten und Darlehen anbieten können.

Entlassungen als Reaktion auf hohe Verluste

Bereits Ende September kündigte CEO Carsten Höltkemeyer den bevorstehenden Personalabbau an (wir haben berichtet). In einer Mitteilung erklärte er, dass Solaris große Teile seines EMI-Geschäfts (Electronic Money Institution) einstellen werde, was „bedauerlicherweise zu Entlassungen im gesamten EMI-Team“ führen werde. Laut Höltkemeyer ist der Stellenabbau „ein schmerzhaften Abbau“, den das Unternehmen durchlaufen müsse, um zukünftigen Erfolg und finanzielle Stabilität zu sichern.

„Trotz dieser schwierigen Entscheidung bin ich davon überzeugt, dass sie notwendig ist, um den zukünftigen Erfolg von Solaris sicherzustellen und die finanzielle Stabilität aufzubauen, während wir den Weg zur Profitabilität beschreiten“, so der CEO. Im Jahr 2023 verzeichnete Solaris Verluste in Höhe von 178 Millionen Euro, wobei die Abschreibung der Tochter Contis mit 123 Millionen Euro einen wesentlichen Teil ausmachte. Nun trennt sich Solaris „von dem risikobehafteten Geschäft“ bei Contis, heißt es.

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Solaris: Vorbereitungen für einen möglichen Börsengang

Die aktuellen Entlassungen könnten laut Businessinsider als Vorbereitung auf einen Börsengang interpretiert werden, der Solaris seit Jahren nachgesagt wird. In der Vergangenheit hatten bereits andere Fintechs wie Trade Republic und N26 ähnliche Schritte unternommen, um ihre Kosten zu senken und wirtschaftliche Stabilität zu erreichen.

Das Unternehmen hatte bereits 2022 mehrere kleinere Entlassungswellen durchgeführt, bevor nun der größte Personalabbau in der Geschichte des Unternehmens erfolgt.

Höltkemeyer äußerte, dass die Zusammenarbeit mit Bitpanda sowie zwei weiteren Partnern trotz der Entlassungen weiterhin bestehen bleibe.

Optimismus trotz finanzieller Herausforderungen

Laut CEO musste Solaris neben den Contis-Abschreibungen im vergangenen Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag investieren, um die strengen Finanzauflagen der Bafin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) zu erfüllen, die seit 2020 aufgrund gravierender Mängel bei der Geldwäsche-Prävention und Kundenüberprüfung unter Beobachtung stehen.

Trotz der Herausforderungen bleibt Höltkemeyer gegenüber Handelsblatt optimistisch: „Die Bafin hat uns signalisiert, dass es wieder etwas mehr Spielraum beim Neugeschäft gibt. Deshalb konnten wir etwa auch die Partnerschaft mit Bitpanda abschließen.“ Es bleibt abzuwarten, wie Solaris die Herausforderungen meistern und seine angestrebte Profitabilität erreichen wird.

Erst im März 2024 schloss Solaris eine Finanzierungsrunde über 96 Millionen Euro ab, um unter anderem das Kreditkartenprogramm des ADAC abzusichern, für das es bereits seit September 2022 als Co-Branding-Partner agiert und künftig mehr als 1,3 Millionen Kreditkarten verwalten will

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