Solarpappel: Innovative Energiegewinnung für eine „enkeltaugliche Zukunft“
Karl Totter und Heinz Kopetz stellen am Dienstag ihre Erfindung, die Solarpappel, bei „2 Minuten 2 Millionen“ vor – in der Hoffnung, dass sie einen „substantiellen Beitrag“ zur nachhaltigen Energiegewinnung leisten könnte. Die neue Technologie zielt darauf ab, in den Wintermonaten effizienter Sonnenenergie zu nutzen. Durch die senkrechte Anordnung von Fotovoltaik-Modulen an einem geneigten Gerüst sollen nicht nur direkte Sonnenstrahlen, sondern auch UV-Strahlen, die vom Schnee reflektiert werden, aufgefangen werden.
„Wir sind im Unruhestand, unsere Gehirnzellen sind noch voll fit“, sagt Karl Totter. Die Solarpappel wurde vor knapp einem Jahr von den Steirern Hermann Kopetz, Heinz Kopetz und Karl Totter ins Leben gerufen. Die Photovoltaikanlage, die durch ihre platzsparende Bauweise hervorstechen möchte, wurde nach zwei Jahren intensiver Forschung entwickelt. Mit verschiedenen Höhenvarianten präsentiert sich sie die Solarpappel als vielversprechende Lösung für die nachhaltige Energieerzeugung, insbesondere in den Wintermonaten. Die Standorte der Prototypen in Mureck, Völkermarkt und auf der Gerlitzen zeigen die Vielseitigkeit dieser umweltfreundlichen Technologie.
Vertikal in die Zukunft
Die Vorteile der Solarpappel manifestieren sich nicht nur in ihrer effizienten Sonnenenergiegewinnung, sondern auch in ihrer geringen Bodenbeanspruchung. Die vertikale Bauweise ermöglicht eine Nutzung von nur knapp einem Quadratmeter Bodenfläche pro Anlage, ohne Versiegelung oder Betonierung. Durch die geneigte Konstruktion, verbunden mit einer kastenförmigen Bauweise, können Windkräfte besser kontrolliert werden.
Die Solarpappel präsentiert sich in drei verschiedenen Typen (A, B und C), mit unterschiedlichen Höhen und Leistungskapazitäten. Alle drei Varianten sind für Windstärken bis zu 150 km/h ausgelegt. Eine der erfolgreichsten Standorte befindet sich auf der Gerlitzen, wo seit Mitte Januar 2023 Strom produziert wird. Im ersten Betriebsjahr wurden 14,63 Megawattstunden erzeugt, wobei – und das ist bemerkenswert – 52 Prozent im Winter und 48 Prozent im Sommer produziert wurden.
Die Gründer betonen die Wirksamkeit ihrer Erfindung durch verschiedene Faktoren, wie die Neigung der Module, um im Winter die Sonnenstrahlen senkrecht aufzufangen und Schnee abrutschen zu lassen. Der Albedo-Effekt, die Reflexion der Strahlen von einer weißen Fläche, wird durch die vertikale Konstruktion verstärkt. Dieser Effekt soll, laut den Gründern, die Produktion um 50 Prozent steigern. Die Unternehmer suchen ein Investment für eine, wie sie sagen, „enkeltaugliche Zukunft“. Doch ihre Forderungen sind hoch: 2 Millionen Euro für 25 Prozent der Firmenanteile. „Wir haben nichts zu verschenken“, meint Karl Totter.
Die Gründer von Solarpappel treten am 20. Februar bei der Startup-Show 2 Minuten 2 Millionen vor die Investor:innen-Jury. Mehr Infos zu allen Startups der neuen Staffel sich hier.
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