Solarwaben-Haus im Mühlviertel produziert mehr Energie als notwendig
Im Mühlviertel entsteht unter dem Titel „The House“ ein Wohnprojekt, das mit Solarwaben verkleidet ist. Der Baustoff soll dafür sorgen, dass das Haus nur wenig Energie zum Heizen braucht. Und so gelingt es, eine positive Energiebilanz zu erzielen. Das Haus wird planmäßig mehr Energie produzieren, als verbrauchen. Die Initiatoren, Johann und Rudolf Aschauer setzen dazu auch auf ein ungewöhnliches Finanzierungsmodell: einen privaten Vermögenspool.
Geld vor der Inflation schützen
Die Idee des Vermögenspools ist es, ein zinsloses Darlehen für ein Projekt aufzustellen und Anlegern dafür eine Wertsicherung für ihr Geld zu garantieren. Das Geld liegt auf einem Treuhandkonto und 90 Prozent davon können investiert werden, der Rest steht jederzeit für Auszahlungen bereit. Im Fall von „The House“ können Anleger auf diese Weise Beträge ab 5.000 Euro vor der Inflation schützen und gleichzeitig ein ökologisches Bauprojekt unterstützen. Der Inflationsausgleich des veranlagten Geldes soll über die Mieteinnahmen aus den Bauprojekten finanziert werden. Bis zu 700.000 Euro Kapital wollen die beiden Brüder auf diese Art aufnehmen.
12 neue Wohnungen
Das Geld fließt einerseits in das bereits fertiggestellte Doppelhaus-Projekt von „The House“, das laut den Anbietern das erste ökologische Plus-Energiehaus Europas war. Außerdem soll über den Vermögenspool auch die Errichtung eines Mehrparteien-Hauses im oberösterreichischen Dimbach nach demselben Prinzip finanziert werden. Die 12 Wohnungen in dem neuen Haus sollen noch heuer bezugsfertig sein und können gekauft oder gemietet werden. Die „Solarwabe“, die das Besondere an beiden Projekten ist, ist eine Art dünne Dämmschicht in Wabenstruktur.
Waben sorgen für gutes Klima
Steht die Sonne im Sommer höher, sorgt die Wabenstruktur für Schatten und damit eine kühlere Hausmauer. Im Winter hingegen steht die Sonne tiefer und die Straheln können somit in die Waben eindringen und die Luft dort erwärmen. Dadurch wird der zusätzliche Energiebedarf des Hauses gesenkt und die hauseigene Warmwasseraufbereitung und Solaranlage produzieren mehr Energie, als notwendig. Um die Klimaziele zu erreichen, ist Johann Aschauer überzeugt, müssen Häuser zu Kraftwerken werden.