Solarwärme statt Erdgas: Neue Großanlage versorgt Mürzzuschlag
Etwa die Hälfte der in Österreich benötigten Energie fließt in die Wärmeversorgung und dort verläuft der Umstieg auf erneuerbare Energiequellen eher schleppend. Nach wie vor dominieret beim Heizen fossile Energie, aber es gibt immer mehr Leuchtturmprojekte, die in die Zukunft weisen. In Mürzzuschlag wurde nun die zweitgrößte Solaranlage Österreichs eröffnet – sie wird keinen Strom liefern, sondern in den Sommermonaten die benötigte Fernwärme nur noch solar erzeugen.
Tausende Quadratmeter grüne Wärme
5.054 Quadratmeter ist die Großsolaranlage Mayerhofenwiese groß. Die Hochleistungskollektoren versorgen knapp 300 Wohnungen mit Solarwärme und ersetzen die mit Erdgas betriebenen Heizkessel in den Sommermonaten zur Gänze. Drei Wärmespeicher helfen zudem dabei, einen Teil der Wärme für Zeiten mit geringerer Sonneneinstrahlung zu speichern – so können über das gesamte Jahr betrachtet 10 Prozent der Wärme solar erzeugt werden, heißt es in einer Aussendung. Und dabei soll es nicht bleiben: „Wir denken bereits über eine Erweiterung der Anlage um weitere 2000 m2 nach“, so Christian Holter, Geschäftsführer des Betreibers SolarWärme MZ.
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Einbindung in Fernwärmenetz war Herausforderung
Mit den 10 Prozent zusätzlich aus der Solaranlage, deckt das Fernwärmenetz der Stadtwerke Mürzzuschlag einen Großteil des Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen ab: 70 Prozent stammen bereits jetzt aus regionaler Biomasse. „Eine thermische Solaranlage zur Ergänzung der Heizungsanlage ist eine jahrzehntelang bewährte Technologie und sehr effizient. Die Herausforderung bei diesem Projekt lag in der optimalen Einbindung der Großsolaranlage in unser Fernwärmenetz“, erklärt Stadtwerke-Geschäftsführer Hubert Neureuter.
Umgesetzt wurde die Anlage von dem Unternehmen SOLID, das international Großsolarprojekte errichtet und im Bereich Wärmewende forscht. Die größte Solarthermie-Anlage Österreichs steht bereits in Graz (Puchstraße) und wurde ebenfalls von SOLID geplant und gebaut.