KI-generierte Inhalte sollen in Zukunft gekennzeichnet werden
Vera Jourova, die stellvertretende Leiterin der Europäischen Kommission, möchte dass in Zukunft im Bereich KI, bessere Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden, um die Verbreitung von Desinformation zu verhindern.
Kampf gegen Fake News
ChatGPT von OpenAI ist die am schnellsten wachsende Verbraucheranwendung der Geschichte und hat einen Wettlauf zwischen Technologieunternehmen ausgelöst, die generative KI-Produkte auf den Markt bringen. Aktuell gibt es jedoch immer mehr Bedenken hinsichtlich des potenziellen Missbrauchs der Technologie. Seitens der Kommission ist die Rede von „böswilligen Akteur:innen und sogar Regierungen, die sie nutzen könnten, um weitaus mehr Desinformationen als bisher zu produzieren“.
Nun wird darüber diskutiert, ob alle einflussreichen Akteur:innen, die generative KI-Tools wie ChatGPT und Bard einsetzen und das Potenzial haben, Fake News massiv zu verbreiten, den Einsatz von ChatGPT & Co. zukünftig verpflichtend kennzeichnen sollten. Jourova weist auf einer Pressekonferenz am Montag auf den EU-Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformationen hin: „Unterzeichner:innen, die generative KI in ihre Dienste wie Bing Chat für Microsoft und Bard für Google integrieren, sollten die notwendigen Sicherheitsvorkehrungen einbauen“.
Twitter raus aus EU-Verhaltenskodex
Google, Microsoft und Meta Platforms haben den EU-Verhaltenskodex zur Bekämpfung von Desinformationen bereits unterzeichnet. Dieser verlangt von Unternehmen regelmäßige Fortschrittsberichte mit Daten über entgangene Werbeeinnahmen von Desinformationsakteur:innen. Zudem müssen Informationen über die Anzahl oder den Wert angenommener oder abgelehnter politischer Anzeigen sowie erkannte manipulative Verhaltensweisen bereitgestellt werden.
Nur Twitter fällt mit dem Rückzug letzte Woche negativ auf. Nachdem die Plattform nämlich aus dem freiwilligen EU-Paket zur Bekämpfung von Desinformation ausgestiegen ist, kritisiert EU-Industriekommissar Thiery Breton diesen Schritt mit den Worten: „Die Verpflichtungen bleiben bestehen. Sie können weglaufen, aber sie können sich nicht verstecken.“
Auch Jourova warnt Twitter: „Durch den Austritt aus dem Kodex hat Twitter viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, und seine Maßnahmen und die Einhaltung des EU-Rechts werden eingehend und dringend geprüft“.