Energie

Solmate: Grazer Solar-Startup schafft Millioneninvestition aus eigenem Cashflow

Science Park Graz-Chef Martin Mössler (M.) mit Christoph Grimmer (r.) und Jan Senn von EET mit dem „SolMate“. © SPG/Luef
Science Park Graz-Chef Martin Mössler (M.) mit Christoph Grimmer (r.) und Jan Senn von EET mit dem „SolMate“. © SPG/Luef
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„Die Monate März und April waren der Hammer. Die Krise haben wir nachfrageseitig sehr positiv gespürt.“ Christoph Grimmer, einer der Gründer des Grazer Startups Efficient Energy Technology (EET) ist hörbar zufrieden mit den aktuellen Entwicklungen seiner Firma. EET, das hat Trending Topics bereits mehrmals berichtet, produziert und verkauft unter der Marke „Solmate“ Solaranlagen für den Balkon. Mittlerweile läuft das Geschäft so gut, dass sich das Startup aus dem Cashflow heraus eine satte Investition leisten kann.

So wird EET eine Million Euro in einen neuen Standort in Graz investieren. Die Million setzt sich laut Grimmer „zu einem guten Teil“ aus Geld aus dem eigenen Cachflow, zu einem kleineren Teil aus einem aws-gestützten Kredit aus dem ERP-Fonds zusammen. „Die letzten Monate sind super gelaufen“, sagt Grimmer. „Allein zwischen März und April haben wir 300 Solmates verkauft – wir sind restlos ausverkauft. Nun braucht es neuen und vor allem mehr Raum für technologische Entwicklungen.“

Amortisiert nach 12 Jahren

Insgesamt hat EET, das auch Vertriebspartnerschaften mit lokalen Energieversorgern und mittlerweile sogar A1 hat (Trending Topics berichtete), 500 Stück seines kleinen Energie-Kraftwerks für den Balkon verkauft – 200 im Vorjahr, 300 in den vergangenen Monaten. Damit ist die erste Charge ausverkauft, derzeit werden 800 weitere Solmates für den Verkauf ab Sommer produziert. Ein System besteht aus Solar-Panelen und einer Speichereinheit und ist ab etwa 2.400 Euro zu haben.

Für einen Haushalt ist das viel Geld. Doch weil die Anlage (je nach Witterung) bis zu 25 Prozent des eigenen Strombedarfs produzieren kann, fühlen sich immer mehr Konsumenten, die umweltfreundlich denken und sich eine gewisse Energie-Autarkie wünschen, von dem Produkt angesprochen. „99 Prozent der Kunden sind Privathaushalte“, sagt Grimmer. Attraktiv sei auch der Preis. Andere, vergleichbare Photovoltaikanlagen für das Eigenheim würden schon mal mit 15.000 Euro zu Buche schlagen.

Für Haushalte sind die Anschaffungskosten durchaus beachtlich – doch, wie EET vorrechnet, sollen sie diese Kosten nach etwa 12 Jahren Betrieb amortisiert haben (mehr dazu hier). Die garantierte Lebensdauer der Anlage beträgt 25 Jahre. Die PV-Anlage produziert, wird mit Hilfe eines Kabels mit dem Stromspeicher und einer gewöhnlichen Steckdose verbunden werden. „Der selbst erzeugte Strom wird direkt in diese Steckdose zurückgespeist und steht somit in der gesamten Wohnung zur Verfügung“, so Grimmer.

Produktion in Oberösterreich

Produziert wird SolMate in Oberösterreich von einem Partnerbetrieb. Am neuen Standort in Graz in der Herrgottwiesgasse soll künftig dafür gesorgt werden, dass die Geräte die richtige Software aufgespielt bekommen. Außerdem steht die große Expansion des Vertriebs in Deutschland an, wo schon jetzt etwa 20 Prozent der Kunden herkommen.

Die Corona-Krise hat der Popularität von SolMate also keinen Abbruch getan, und die Klimakrise ist für das Solar-Startup natürlich ebenso ein Treiber. „Gerade 2019 hat man gemerkt, dass die allgegenwärtige Klimakrise uns sehr viel Rückenwind gegeben“, sagt Grimmer. Die Corona-Krise sei ein echter Umsatzturbo gewesen.

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