Solana: Wer und was hinter dem Aufstieg der Proof-of-Stake-Blockchain steckt
Ein Newcomer mischt den Markt auf: nach dem rasanten Aufstieg des Proof-of-Stake-Netzwerks Solana in den vergangenen Wochen hat das Blockchain-Projekt nicht bloß die Top 10 der Krypto-Charts erobert, sondern konnte mittlerweile sogar Polkadot überholen. Bei der Marktkapitalisierung liegt der SOL-Token mit fast 23 Milliarden Euro deutlich vor DOT, der bei etwa 21,7 Mrd. Euro hält.
Solana hat sich seinen Platz als Ethereum-Herausforderer somit sehr schnell erarbeiten können. Der Token hält nunmehr bei einem Preis von knapp 80 Euro – Anfang des Jahres waren es noch 1,3 Euro, vor einem Monat noch 27 Euro. Anders als die meisten anderen Krypto-Assets ist es SOL gelungen, im August neue Rekordwerte zu erreichen, während bis auf wenige Ausnahmen die meisten Coins und Tokens ihre Allzeithochs im Mai, vor dem großen Crash, sahen.
Solana dürfte nicht einfach nur Anleger begeistern, die sich steile Preis-Charts und hübsche Logos suchen, sondern auch bei Developern aufgrund der Fundamentaldaten beliebt sein. Als Smart-Contract-Plattform geht es ähnlich wie bei Ethereum, Cardano, Binance Smart Chain oder eben Polkadot darum, Entwickler von dezentralen Anwendungen mit möglichst geringen Transaktionsgebühren und möglichst vielen Transaktionen pro Sekunde zu ködern. Und da ist Solana tatsächlich bemerkenswert, weil es bei den Preisen und bei der Schnelligkeit die meisten anderen (halbwegs) vergleichbaren Blockchains in den Schatten stellt.
Dass das Netzwerk noch nicht wirklich groß ist, merkt man aber auch daran, dass die Zahl der Validatoren (sie tragen das Blockchain-Netzwerk quasi auf verteilten Schultern) noch nicht groß ist. Solana zählt aktuell 912 solcher Validatoren in seinem Mainnet. Zum Vergleich: Ethereum 2.0, das mit Proof of Stake noch gar nicht so richtig losgelegt hat, hat im Juni bereits 200.000 Validatoren erreicht.
Dennoch wird Solana als Netzwerk kommuniziert, das sehr attraktiv für Entwickler ist, die in den Bereichen DeFi, NFTs oder Web3 unterwegs sind. Aktuell soll es rund 400 Projekte geben. Einige Beispiele sind etwa die dezentrale Exchange Serum (wird von FTX und Alameda betrieben), die Lending-Plattform Anchor oder der Chainlink-Konkurrent Pyth Network. Auch mit Chainlink selbst gibt es seit kurzem eine offizielle Kooperation.
Mit Bank-Friedman im Rücken
Wovon Solana rund um Gründer Anatoly Yakovenko stark profitiert, ist sich die Verflechtung mit FTX-Gründer Sam Bankman-Fried. Dessen Alameda Research ist Investor von Solana Labs und hat wie erwähnt dafür gesorgt, dass Serum eben auf der Solana-Blockchain läuft und nicht etwa bei der Konkurrenz. Auch hat FTX, das mit der Schweizer Digital Assets AG tokenisierte Aktien auf den Markt, dafür Solana gewählt.
Sam Bankman-Fried ist in der Krypto-Industrie eine große Nummer. Er gilt als einflussreicher Milliardär, der 2020 Joe Biden im Wahlkampf mit einer Millionenspende unterstützte und mit FTX (ehemals Blockfolio) zum großen Angriff auf Binance und Co ansetzt. Mit satten 900 Millionen Dollar für FTX hat Bankman-Fried dieses Jahr die größte Finanzierungsrunde für ein Krypto-Unternehmen geholt und sein sehr junges Unternehmen eine Bwertung von unglaublichen 18 Milliarden Dollar verschafft.