Startup Interviewer

Sonnnig: „Wir machen die Energiewende für Angestellte zugänglich“

Das Sonnnig-Gründerteam © Sonnnig
Das Sonnnig-Gründerteam © Sonnnig
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Die Wiener Jungfirma Sonnnig ermöglicht es Unternehmen, selbst erzeugte erneuerbare Energie mit ihren Mitarbeitenden zu teilen. Das Startup bringt den erzeugten Strom zu den Standorten und Mitarbeiter:innen der Kunden. Dabei soll ein finanzieller Ertrag bleiben, an dem Mitarbeiter:innen profitieren können. Lukas Hückel, Mitgründer von Sonnnig, hat unserem Startup Interviewer von seiner Jungfirma erzählt.

Kannst du uns dein Startup vorstellen?

Lukas Hückel: Hi, ich bin Lukas, Co-Founder von Sonnnig. Wir kombinieren ökologischen und ökonomischen Impact, indem wir Unternehmen ermöglichen, erneuerbare Energie als Mitarbeiter-Benefit einzuführen. Unser Ziel ist es, die Energiewende für Angestellte zugänglich zu machen und somit Bewusstsein für ein erneuerbares Energiesystem von morgen zu schaffen. Wir stellen dabei eine Plattform bereit, auf der Unternehmen erneuerbare Energie mit ihren Mitarbeitenden sichtbar und interaktiv teilen können. Im Hintergrund funktioniert das durch Energiegemeinschaften mit einer speziellen Stromabrechnung und -verteilung – steuerpflichtige Vorteile aus dem Dienstverhältnis müssen gegebenenfalls berücksichtigt werden.

Im Vordergrund bieten wir ein Dashboard, das allen Teilnehmenden Ersparnisse in Energie, CO2 und Euro anzeigt. Das führt zu einem dreifachen Benefit: Die Mitarbeitenden sparen Geld auf der Stromrechnung, das Unternehmen profitiert von gesteigerter Mitarbeiterbindung und nachhaltigem Employer Branding und insgesamt profitiert die Umwelt von mehr Engagement für die Energiewende. Mitarbeitende können das Dashboard als App benutzen und sich darüber hinaus mit Energie-Challenges und Quizzes Belohnungen verdienen, am Ausbau der Erneuerbaren Energie der Firma beteiligen und sich untereinander zu neuen Energiegemeinschaften vernetzen. Dafür ist kein Wechsel des Stromtarifs oder Einbau von Hardware notwendig!

Wer ist im Gründungsteam?

Wir sind zu dritt und haben uns während des Studiums an der TU Wien kennengelernt. Roman (Öfferlbauer) ist unser CEO und Sales Lead. Er ist der Energieexperte im Team, hat Physik und Energietechnik studiert und konnte Erfahrung bei großen Energieversorgern wie Verbund und in der Startupszene sammeln. Er ist ein Kommunikationstalent und weiß, wie man komplexe Themen einfach erklärt.

Ich, Lukas (Hückel), bin unser COO und Allrounder. Leute sagen, ich sei kreativ, mutig und immer offen für neue Ideen. Während dem Studium habe ich unter anderem in der Softwareentwicklung und im technischen Vertrieb gearbeitet und schließe aktuell mein Maschinenbau Studium ab. Joe (Jonathan Buchinger) ist unser CTO und Daniel Düsentrieb. Er ist ein leidenschaftlicher Entwickler mit Erfahrung in der Startup-Welt und Full Stack Development. Er weiß also, wie man Softwaresysteme entwickelt.

Was ist die Geschichte hinter deinem Startup?

Roman, Joe und ich haben uns im Zuge des ‘Extended Study on Innovation’-Programms an der TU Wien kennengelernt. Dort bewirbt man sich mit einer Idee und arbeitet dann ein Jahr lang am eigenen Startup, hat viele Mentoring Sessions und pitcht gefühlt jede Woche vor unterschiedlichem Publikum. Unsere Projekte waren damals alle schon sehr Impact fokussiert und am Ende hat sich herauskristallisiert, dass Roman’s Idee von Energie als Mitarbeiter-Benefit am meisten Potenzial hat.

Da haben Joe und ich uns gedacht, das wäre eine tolle Chance unsere Fähigkeiten zu bündeln und das Projekt noch ernsthafter gemeinsam weiter zu verfolgen. Roman war schon immer von der Idee, Energie gemeinschaftlich zu nutzen und lokal zu teilen, begeistert. Joe und mich hat er damit einfach angesteckt! Wir alle drei haben in unseren beruflichen Erfahrungen gesehen, dass bewusstes Handeln am Arbeitsplatz großes Wirkungspotenzial für Nachhaltigkeit birgt. Mit unserem Tool wollen wir an diesem Hebel ansetzen!

Was unterscheidet dein Startup von der Konkurrenz?

Im Gegensatz zu anderen Corporate Benefit-Anbietern bieten wir einen nachhaltigen und interaktiven Benefit. Mitarbeitende können je nach aktuellem Strompreis ihres Energielieferanten und Stromverbrauch ein Vielfaches der Benefit-Kosten für die Firma als Energiebonus erhalten (mehr als Brutto für Netto!). Zusätzlich bietet dieser Benefit ein Bewusstsein für energieeffizientes Handeln und erneuerbare Energie. Das trifft den Nerv der Zeit! Denn laut einer aktuellen willhaben-Studie aus dem Jahr 2023 wird Nachhaltigkeit von 75% der Arbeitssuchenden vom Arbeitgeber gefordert. Vor allem jüngere Generationen sind dabei stark vertreten.

Mit Sonnnig kann Strom, der in der Arbeit eingespart wird, von Angestellten zu Hause verbraucht werden! Gegenüber anderen Energiedienstleistungen unterscheidet Sonnnig der Fokus auf die Mitarbeitenden – dabei ist es egal ob jene:r Mitarbeitende selbst Zeit, Raum oder Kapital für den Erwerb eigener erneuerbarer Energie hat. Vor allem Unternehmen mit eigenem Überschussstrom können mit Sonnnig das Personal an der Energiewende und ihren Vorteilen beteiligen. Im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern funktioniert das bei uns ganz ohne Tarifwechsel und ohne zusätzliche Hardware. Damit senkt unsere Lösung die Eintrittsbarriere auf ein Minimum.

Welche Technologien setzt ihr ein, bzw. welche hauseigene Tech habt ihr entwickelt?

Wir entwickeln eine eigene Plattform, die das Herzstück von Sonnnig bildet. Diese Plattform ermöglicht es uns, die entstandenen Benefits transparent und interaktiv zu präsentieren. Unser Algorithmus teilt die verfügbare Energie automatisch allen Mitarbeitenden zu und stellt sicher, dass alle Teilnehmenden fair und im Rahmen der steuerlichen Grenzen profitieren. Für die technische Anbindung an die Marktkommunikation nutzen wir Partner und bauen unseren Use-Case darauf auf.

Wir erfinden das Rad nicht neu, metaphorisch gesprochen bauen wir es lediglich zu einem E-Bike um, als Alternative für bestehende Lösungen und für mehr Nachhaltigkeit. Wir entwickeln einen Bereich im Dashboard, wo Mitarbeitende mit Challenges, Infomaterialien, Belohnungen und Vernetzungsvorschlägen noch mehr für die Energiewende machen können. Dabei setzen wir auf moderne Cloud-Technologien und eine skalierbare Architektur, um auch bei einer großen Anzahl von Teilnehmenden eine reibungslose Funktion zu gewährleisten.

Wer ist eure Zielgruppe und wie erreicht ihr sie?

Unsere Zielgruppe zeichnet sich dadurch aus, dass sie eigene Erzeugungsanlagen besitzen und ein Überschuss anfällt, meistens aus Photovoltaik. Die Unternehmenskultur spielt auch eine Rolle, Mitarbeitende sollten im Zentrum stehen und Nachhaltigkeit eine große Rolle spielen. Für solche Unternehmen können wir am schnellsten und sinnvollsten Projekte umsetzen. Die Unternehmensgröße spielt eine untergeordnete Rolle, allerdings sind wir bei KMUs in der Umsetzung deutlich schneller als bei Großunternehmen.

Momentan arbeiten wir auch an einem Konzept, mit dem wir Unternehmen ohne eigene Anlagen den Zugang ermöglichen können, aber mehr dazu in naher Zukunft. Zurzeit sind wir viel auf persönlichen Kontakt und Sales-Gespräche angewiesen, um die notwendige Informations- und Überzeugungsarbeit zu leisten. Das funktioniert am besten über Messen und Events. Ein zweiter guter Kanal ist über Netzwerkpartner und Organisationen, die selbst ein großes Firmennetzwerk betreuen.

Wie sieht es mit bisherigen Finanzierungen aus? Gibt es schon Investoren?

Bis jetzt gibt es keine Investoren, wir versuchen solange wie möglich zu bootstrappen, was uns mit unseren Pilotprojekten und Förderungen auch gelingt. Investoren können bei uns in der Skalierungsphase relevant werden um schneller zu wachsen und neue Märkte zu ergründen.

Kannst du uns dein Geschäftsmodell erklären?

Wir arbeiten mit einem klassischen SaaS-Modell, bei dem wir eine Gebühr pro Mitarbeiter:in pro Monat oder Jahr verrechnen. Bei größeren Unternehmen und speziellen Anforderungen verlangen wir zusätzlich eine einmalige Pauschale, um unser Produkt anzupassen und bei der Umsetzung zu unterstützen.

Was sind die nächsten Schritte für dein Startup?

Bis Ende des Jahres wollen wir unsere Pilotphase beenden und die Vorteile des Energieteilens für Unternehmen und Angestellte beweisen. Also falls das hier ein/e Verantwortliche/r einer Firma mit Überschussstrom liest, kontaktiert mich gerne auf lukas@sonnnig.at! Gemeinsam können wir ein nachhaltiges und wirtschaftliches Vorzeigeprojekt starten! Parallel arbeiten wir an einem Service, der auch Unternehmen ohne eigene Erzeugung ermöglicht, Energie als Mitarbeiterbenefit zu etablieren.

Ab nächstem Jahr wollen wir dann mit unserem Produkt in Österreich skalieren und den europäischen Markt abtasten. Unser Ziel ist es, der Nummer 1 Anbieter von nachhaltigen Mitarbeiter-Benefits zu werden. Darauf legt unsere Generation wert und dafür wollen wir eine Lösung schaffen, um Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich zu machen.

Hast du Tipps für andere Gründer:innen?

Ja! Sucht euch ein Team, mit dem ihr ähnliche Werte teilt und offen kommunizieren könnt, das ist Gold wert. Da kommt es eigentlich gar nicht mehr so sehr auf die Idee an, denn mit der Zeit kommt man schon auf den richtigen Weg durch genügend Geduld und Flexibilität. Wenn ihr das habt, könnt ihr schnell auf Veränderungen reagieren und neue Möglichkeiten ausnutzen!

Diese Story ist mit dem Startup Interviewer, einem AI-Tool von Trending Topics entstanden. Willst du ebenfalls zu deinem Startup von unserer AI interviewt werden, dann klicke hier. Weitere Startup-Interviews findest du hier.

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