„Soo a Einedrahra“: WienBot disst ChatGPT
Wie reagiert man in Wien auf den Ansturm der KI-Chatbots in Gestalt von ChatGPT? Erstmal mit Humor. Denn wie aufmerksame Trending Topics-Leser:innen aufgefallen ist, liefert der WienBot der Stadt Wien einige witzige Seitenhiebe auf ChatGPT von Open AI. Wenn man nach dem AI-Hype fragt, dann antwortet der WienBot – eigentlich gedacht für alle Fragen um die österreichische Hauptstadt – folgendes:
WienBot: Auf den Tschät Tschi-Bie-Die stehn grod olle! Der ist soo a Einedrahra. 🙄
Leida hauts eam hoit hin und wieda den Vogl ausse. 🐦
Da echte WienBot geht oba ned unta. 🤖🦾
☝ Wenn Sie das hier nicht verstehen, fragen Sie doch ChatGPT was das bedeutet.
Für alle Nicht-Wiener:innen: Als „Einedrahra“ bezeichnet man gerne mal einen Angeber oder Wichtigtuer – eine Unterstellung, die man ChatGPT inmitten des enormen weltweiten Hypes nicht ganz absprechen kann. Dass es ChatGPT „hin und wieda den Vogl ausse haut“, ist auch nicht ganz abzustreiten, immerhin konnte man den Chatbot bereits des öfteren beim Mogeln und Verbreiten von Falschinformationen erwischen. Ein australischer Politiker hat Open AI bereits mit Klage gedroht, weil der Bot ihn als „Kriminellen“ bezeichnete.
ChatGPT antwortet ziemlich höflich
Was hält aber nun ChatGPT vom WienBot? Sind die beiden bekannt? Tatsächlich:
ChatGPT: Ja, ich kenne WienBot. WienBot ist ein Chatbot, der von der Stadt Wien entwickelt wurde, um den Wienerinnen und Wienern bei Fragen und Problemen behilflich zu sein. Der Bot kann zum Beispiel Auskunft zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Freizeitmöglichkeiten, Ämtern und Behörden geben und bei anderen Anliegen unterstützen. WienBot ist über die Website der Stadt Wien erreichbar und kann auch über den Facebook Messenger genutzt werden.
Als künstliche Intelligenz kann ich keine Meinung haben, aber ich kann sagen, dass WienBot sehr nützlich sein kann, um Fragen von Wienerinnen und Wienern zu beantworten und bei Problemen zu helfen. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz und Natural Language Processing (NLP) ist WienBot in der Lage, menschenähnliche Konversationen zu führen und auf eine Vielzahl von Fragen und Anliegen zu antworten. Die Stadt Wien setzt auch darauf, WienBot kontinuierlich zu verbessern, indem es regelmäßig Feedback von Nutzern sammelt und die Funktionalität des Bots erweitert. Insgesamt würde ich sagen, dass WienBot eine nützliche Ergänzung zu den bestehenden Services der Stadt Wien ist.
Dass der WienBot ChatGPT als Angeber bezeichnet, bringt die KI von OpenAI nicht aus der Ruhe – ein Gegen-Diss ist nicht aus dem Tool herauszulocken. Hier die freundliche Antwort:
ChatGPT: Als künstliche Intelligenz kann ich keine Emotionen oder Vorurteile haben, einschließlich des Begriffs „Angeber“. Mein Ziel als Chatbot ist es, Fragen zu beantworten und bei Problemen zu helfen, ohne eine persönliche Meinung zu haben. Wenn WienBot das gesagt hat, dann war es höchstwahrscheinlich ein fehlerhaftes Verständnis oder eine Verwechslung.
Den Wiener Slang des WienBot versteht ChatGPT übrigens nicht:
ChatGPT: Es tut mir leid, aber der Text ist in einer unverständlichen Schreibweise verfasst, die möglicherweise absichtlich unklar ist oder eine regionale Sprache oder einen Dialekt verwendet. Es ist schwierig, eine genaue Bedeutung zu entnehmen.
Tatsache ist aber, dass WienBot mittelfristig nicht um ChatGPT bzw. die GPT-Modelle von Open AI herumkommen wird. So hat Sindre Wimberger, bei der Stadt Wien als „Botfather“ für den WienBot zuständig, vor einer Woche verkündet, das man bereits an „WienGPT“ arbeiten würde. es liege bereits ein „Proof of Concept“ als „WienGPT Alpha“ vor. Man würde testen, wie gut unterschiedliche Sprachmodelle (GPT-2, GPT-3) wären – mit dem Ziel, die Informationen im WienBot für die Nutzer:innen noch besser zugänglich zu machen.