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Speedinvest holt AIFM-Lizenz: „Es wird einen Unterschied machen“

Nora Frizberg, General Counsel, und Daniel Keiper-Knorr, Founding Partner bei Speedinvest. © Speedinvest
Nora Frizberg, General Counsel, und Daniel Keiper-Knorr, Founding Partner bei Speedinvest. © Speedinvest
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Sind sie jetzt nicht mehr bloß ein Startup, Fonds, sondern ein konzessionierter AIFM. AIFM steht kurz für „Alternativer Investmentfonds Manager“ und bedeutet unter Strich, dass Speedinvest jetzt in die Oberliga der Kapitalverwalter in Europa aufgestiegen ist – und zwar nicht mehr nur gemessen an den Assets Under Management (AUM), sondern auch an der Lizenz. Die Konzession gemäß AIFMG durch die österreichische Finanzmarktaufsicht hebt Speedinvest auf ein neues Level – ein Level, auf dem üblicherweise keine VCs, sondern Banken spielen.

„Wir sind jetzt viel mehr eine Finanzinstitution als viele andere VCs, und das schafft ein größeres Vertrauen bei den institutionellen Investoren“, sagt Nora Frizberg, General Counsel bei Speedinvest, zu Trending Topics. Denn sehr aufwendigen Prozess zur Konzession, der knapp zwei Jahre dauerte, hätte man früher oder später ohnehin gemacht. Weil die Regeln vorsehen, dass Unternehmen, die mehr als 500 Mio. Euro aktiv investiertes Kapital verwalten, eine AIFM-Lizenz brauchen, sei man das Großprojekt eben angegangen.

Hier alle Unternehmen mit AIFM-Konzessionierung in Österreich:

In der selben Liga wie Banken

„Es hat viel Aufwand, Zeit und Geld gekostet. Wir haben zwei Jahre dran gearbeitet, und jetzt auch zehn Leute mehr auf der Payroll“, sagt Frizberg. Zur Erklärung: Zwar wird Speedinvest oft im Zusammenhang mit 1,2 Milliarden Euro AUM genannt, doch das ist auf die über die gesamten 13 Jahre der Wiener VC-Firma und bezogen auf die Kapitalzusagen der Fonds-Investoren gemeint. Auch wenn natürlich regelmäßig deinvestiert wird (Exits, Downrounds etc.), das aktiv investierte Kapital beträgt aber mittlerweile auch mehr als 500 Mio. Euro – da musste eben die AIFM-Lizenz her.

Doch das soll auch seine Vorzüge haben. „Wir können jetzt Kapital in der EU einsammeln, aber auch außerhalb der EU investieren, und werden so vom europäischen zum globalen Investor“, so Frizberg. Bisher war es so, dass Speedinvest als Betreiber von EuVECA-Fonds mehrheitlich (2/3) in der EU investieren musste – diese Limitierung fällt nun.

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„Mehr Banken, Versicherungen oder Pensionsfonds überzeugen“

„Es wird einen Unterschied bei den künftigen Gesprächen machen. Es hilft, auf ein neues Level der Professionalität zu kommen. Ich erwarte, dass wir durch die Konzession mehr Banken, Versicherungen oder Pensionsfonds überzeugen können. Das ist wichtig für den Standort“, sagt auch Daniel Keiper-Knorr, Founding Partner bei Speedinvest.

Bedeutet: Um den fünften Speedinvest-Fonds zu raisen, können Keiper-Knorr und sein Team nun ein neues Geschütz ins Feld führen – und zwar eines, das gerade bei großen institutionellen Investoren viel Vertrauen genießt, auch hinsichtlich Anlegerschutz. „Es geht weniger um das Risiko, dass man mit dem Kapital eingeht, sondern vielmehr um die Prozesse, die Compliance und die Dokumentationspflichten. Wir sind jetzt ein besserer Money Manager als zuvor.“

Von der Krise der Scale-ups und Unicorns, die sich auch im eigenen Portfolio wieder spiegelt (GoStudent, WeFox, Tier Mobility und Co. gingen nach Milliardenbewertungen durch harte Zeiten), will man sich nicht beirren lassen. “Das Gute ist, dass wir immer etwa 100 bis 120 Firmen im Portfolio haben. Jetzt sehen wir, dass in den späteren Kohorten schöne Wachstumsrunden stattfinden, mit gut bewerteten A und B-Runden. Es wächst also weiterhin gutes Material nach – Venture ist eben ein langfristiges Geschäft.”

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