„Spin-off Austria“ will für 1.000 neue universitäre Startups bis 2030 sorgen
376.000 Studierende an Österreichs Universitäten und Fachhochschulen; jährliche Investitionen in der Höhe von 12,7 Milliarden Euro bei Forschung und Entwicklung; aber nur rund 20 Spin-offs pro Jahr. Das Verhältnis zwischen Bildungs- und Forschungsausgaben in Österreich und der Übersetzung in die Wirtschaft ist in Schieflage, nur ganz wenige Forscher entscheiden sich hierzulande dafür, ihre Ergebnisse zu Produkten und Firmen zu machen.
Dieses Defizit wollen die beiden bekannten Investoren Hermann Hauser (Amadeus Capital Partners) und Herbert Gartner (eQventure) nun mit einer neuen Initiative namens „Spin-off Austria“ wettmachen. „In den vergangenen Jahren entsprangen allen öffentlich-rechtlichen Universitäten in Summe nur rund 20 Spin-offs pro Jahr. Das entspricht nicht einmal der Summe an Spin-offs, die jährlich allein der ETH Zürich entstammen“, so Gartner in einer Aussendung. Das hoch gesteckte Ziel: Bis 2030 sollen in Österreich 1.000 neue Startups an Universitäten ausgegründet werden – das sind also mehr als 100 pro Jahr und entspricht einer Verfünffachung der aktuellen Zahlen.
„Das wird das Bruttoinlandsprodukt positiv beeinflussen und neue Jobs und zusätzliche Karrierechancen für junge Wissenschaftler aller Fakultäten und Studienrichtungen schaffen“, so Hermann Hauser. Für die beiden Investoren, die gerne auch gemeinsam investieren, ist das natürlich auch interessant – immerhin stecken sie ihr Geld vorrangig in DeepTech-Startups mit Forschungs-Background.
Bestrebungen gibt es seit Jahren
Die Initiative der beiden Investoren ist nicht zu verwechseln mit jener des damaligen Wirtschafts- und Wissenschaftsministers Harald Mahrer (ÖVP) aus dem Jahr 2017. Damals wurden unter dem Namen „Spin-off Austria“ 15 Millionen Euro locker gemacht, damit Wissenschaftler in Österreich mit jeweils bis zu 500.000 Euro unterstützt werden können, um ihre Forschungsergebnisse zu konkreten Geschäftsideen weiterentwickeln.
Die langfristig angelegte Initiative von Hauser und Gartner soll eine „Plattform für alle Stakeholder sein, die sich zur Förderung dieses Themas engagieren“, heißt es. Zum Kick-off der Bestrebungen wird es eine Online-Konferenz geben, bei der Experten die Rahmenbedingungen für ein florierendes Spin-off-Ökosystem in Österreich skizzieren werden. Am 25. November werden u.a. Mark Ferguson (Chief Scientific Advisor Irland), Giulio Supert-Furga (Scientific Director CeMM), Yan Gong (China Europe International Business School), David Gann CBE (Oxford University), Tomas Brenner (ETH Zürich), Ken Morse (MIT Entrepreneurship Center), Greg Galvin (Cornell University), Rektor Harald Kainz (TU Graz), Marlis Baurecht (aws), Silvia Laimgruber (FFG), Raphael Friedl (tech2b) und Martin Mössler (Science Park Graz) sprechen.