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Wie viele Spin-offs gibt es in Österreich, und wie werden sie gezählt?

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Dass es zu wenig sind, da sind sich alle einig. Aber wie viele dieser Spin-offs sind es nun eigentlich, von denen Österreich zu wenig hat? Unser Land steht bei den Bildungsausgaben und mit jährlichen Investitionen in der Höhe von 12,7 Milliarden Euro bei Forschung und Entwicklung im internationalen Vergleich eigentlich gut da. Doch woran es mangelt, sind die Spin-offs – also Unternehmen (oder meinetwegen Startups), die aus den Hochschulsektor ausgegründet werden.

Allerdings: In Österreich wie auch im Ausland ist es gar nicht so einfach, diese Spin-offs zu zählen. Eine einheitliche, EU-weite Definition wie für viele andere Dinge gibt es nicht. Denn Startup ist nicht gleich Startup, und Spin-off ist nicht gleich Spin-off. Eine Ausgründung von einer großen Universität, an der die Bildungsstätte beteiligt bleibt und IP einbringt, ist etwas anderes als eine Firma, die aus einem Projekt an einer Fachhochschule hervorgeht. Und dann gibt es noch andere Forschungseinrichtungen wie die Österreichischen Akademie der Wissenschaften, die auch Unternehmen als Spin-offs produziert.

Universitäten als Gründerzentren

Wie viele Spin-offs gibt es also nun in Österreich? Wer streng ist, der fängt beim Zählen an den Universitäten in Österreich an. Davon gibt es hierzulande 22 (bald 23), und diese staatlichen Universitäten haben laut Wissensbilanzen im Jahr 2019 genau 19 neu gegründete Spin-offs hervorgebracht. Wichtig zu wissen ist hierbei: Es handelt sich um so genannte Verwertungs-Spin-offs. Die Uni ist direkt oder indirekt beteiligt bzw. für das Spin-off ist die Nutzung neuer Forschungsergebnisse, neuer wissenschaftlicher Verfahren oder Methoden aus der öffentlichen Forschung für die Gründung unverzichtbar. Und: Es werden Rechte von der Uni an das Spin-off übertragen, also Patente oder Lizenzen. Ohne Uni keine Gründung, banal gesagt.

Rege Aktivität an den Fachhochschulen

Nun gibt es in Österreich aber nicht nur Universitäten, sondern auch Fachhochschulen. Genau gesagt 21 im ganzen Land. Und dort passieren auch Gründungen. Der Verein FHK, also die Österreichische Fachhochschul-Konferenz, hat im August 2020 erhoben, wie viele Unternehmensgründungen 2019 durch innovative Geschäftsideen entstanden sind, die mit dem FH-Studium, einer Forschungstätigkeit im Rahmen des FH-Studiums oder einer sonstigen Lehr- und Forschungstätigkeit der Fachhochschule einen Zusammenhang aufweisen. Zentral bei der Frage ist, ob ein Innovationstransfer zwischen FH und der Firma passiert ist bzw. die Innovation Ergebnis von Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten ist. Die Antwort: 52.

Nun ist Spin-off nicht gleich Spin-off. Es gibt sicher viele Unterschiede zwischen einem Startup wie ParityQC, einem Spin-off der Universität Innsbruck und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, und einem Startup wie Vinotaria, das am Campus Wieselburg der Fachhochschule Wiener Neustadt entstanden ist. Unterm Strich lässt sich laut Bildungsministerium festhalten, dass es im Jahr 2019 insgesamt 74 Spin-offs zu verzeichnen gab:

  • 19 Spin-offs aus Universitäten
  • 52 Spin-offs aus Fachhochschulen
  • 3 Spin-offs aus der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Sowohl im Ministerium als auch am (Startup-)Markt sind zwei Dinge klar: Das Fehlen einer Definition von „Spin-off“ macht es schwer, sie zu zählen. 2021 soll es, wie Trending Topics erfahren hat, einen übersichtlichen Report von einer unabhängigen Stelle zu Spin-offs geben, die sämtliche Stellen erhebt, wo sie entstehen können.

Unwichtig ist die Sache sicher nicht. Denn Bildungsminister Heinz Faßmann kündigte bereits an, dass das Spin-off Fellowship Programm der FFG zur Förderung von universitären Startups ausgebaut werden soll. Bisher wurden über das Programm insgesamt 24 Spin-offs mit insgesamt 8,6 Millionen Euro gefördert – das sind im Schnitt immerhin 350.000 Euro pro Spin-off. Mehr Spin-offs fördern zu wollen, bedeutet also auch, mehr Geld dafür in die Hand nehmen zu müssen.

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