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Spinoff Factory: Österreich bekommt erstes landesweites Spin-off-Ökosystem

Christian Hoffmann übernimmt die Leitung der neuen Spinoff Factory. © Spinoff Factory
Christian Hoffmann übernimmt die Leitung der neuen Spinoff Factory. © Spinoff Factory
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Die TU Wien hat sich ab 2025 und darüber hinaus ehrgeizige Ziele gesetzt: Österreich soll mehr Spin-offs bekommen. Akademische Gründer:innen werden deshalb in einem neu gedachten Ökosystem auf ihrer Reise von der Idee bis zur Gründung umfassende Unterstützung erfahren. 

An der Spitze der sogenannten Spinoff Factory steht Christian Hoffmann als Senior Advisor für Innovation & Beteiligungsmanagement (TU Wien). Im Trending Topics Interview verrät er mehr über das Vorhaben. 

Rahmenbedingungen für Spin-Offs verbessern

„Es wird zunehmend von den Universitäten verlangt, wissenschaftliche Erkenntnisse an die Gesellschaft – insbesondere auch an die Wirtschaft – zurückzugeben“, erklärte Christian Hoffmann. Mit der Spinoff Factory als Tochterfirma der TU Wien soll nun ein Innovationshub aufgebaut werden. Das Ziel: Forschende und Studierende bei der Umsetzung ihrer Ideen bis zur erfolgreichen Unternehmensgründung zu unterstützen. 

Das Ökosystem will die Lücke zwischen Forschung und Industrie schließen. Dabei soll die Zahl der akademischen Spin-offs in Österreich erhöht und wissenschaftlichen Lösungen die Bühne geboten werden, die sie verdienen.

Darum wurde die Spinoff Factory als eigene GmbH gegründet, die nun „praktisch auf alle Bereiche in der Universität zugreift“ und alle unterstützenden Angebote bündelt. Konkret bedeutet das: Wer über die Ausgründung seiner Idee von der Uni in die Wirtschaftswelt nachdenkt, soll Zugriff auf die TU-Infrastruktur und Accelerator-Programme bekommen, auf „attraktive Karrieremodelle“ blicken können und gewisse Finanzierungsmöglichkeiten – insbesondere in der Anfangsphase.

Zwar habe es zuvor bereits verschiedene Innovationsprogramme gegeben, diese waren jedoch bei Weitem nicht so vernetzt. „Man muss die Spinoff Factory als großes Gesamtpaket sehen – ergänzt durch neue, attraktive Finanzierungsmöglichkeiten“, so Hoffmann.

USP der Spinoff Factory

Das Spinoff-Ökosystem möchte sich von vergleichbaren Initiativen abheben: Vorgesehen ist eine Kollaboration zwischen nationalen und internationalen Universitäten, Fachhochschulen und Forschungsinstitutionen. Ein Kompass für akademische Gründer:innen soll Orientierung zu den diversen Services der Spinoff Factory-Partnern bieten. Das Programm reicht dabei von Beratung, Coaching und Mentorship über Investments bis hin zum Co-Founder-Matching. 

Ein weiterer Baustein ist der sogenannte Jumpstart-Fonds, der rasch und unbürokratisch bis zu 25.000 Euro zur Verfügung stellen soll, um die ersten Schritte bei der Umsetzung von Spin-off-Projekten zu finanzieren.

Der neue Fonds: Noctua Science Ventures

Darüber hinaus hat die TU Wien gemeinsam mit dem VC Speedinvest eine weitere Initiative ins Leben gerufen: Der neue Pre-Seed-Venture-Capital-Fonds „Noctua Science Ventures“ konzentriert sich ausschließlich auf Spin-offs.

Der Fonds agiere unabhängig von der Spinoff Factory und wird von Philipp Stangl geleitet, der sich als Co-Founder von “Rebel Meat” einen Namen gemacht hat und zuvor den Pre-Seed-Fonds „Pioneers Ventures“ leitete.

Projekte aus der Spinoff Factory können damit potenziell Unterstützung aus zwei Fonds erhalten: Der Jumpstart-Fonds soll laut Hoffmann Gründer:innen in erster Linie finanziell bei der Erstellung ihres Proof of Concepts unterstützen, kann aber auch Startkapital für die Unternehmensgründung bereitstellen. 

Zusammenspielendes Ökosystem

Für die Universität sei es entscheidend, ein Modell zu schaffen, bei dem sie eine gewisse Mitsprache bei der Fonds-Entwicklung behält. Bei den Ausgründungen will man sich vor allem auf die Kernthemen DeepTech, Climate & Industrial Tech, Software & AI, Health Tech sowie SynBio & BioTech konzentrieren.

Am Ende des Tages soll es einen gewissen finanziellen Rückfluss geben – auch für die TU Wien. Entscheidend sei, dass nicht jede Universität ihren eigenen Fonds betreibt. „Vielmehr setzen wir auf eine landesweite Kooperation: Universitäten, Fachhochschulen, die Akademie der Wissenschaften und das AIT – sie alle arbeiten gemeinsam an einem übergreifenden Ökosystem“, teilte Hoffmann im Gespräch mit.

“Innovation muss breit gedacht werden, anstatt sie in kleinteilige Strukturen zu zerlegen. Die Spinoff Factory soll dies schaffen, indem sie (potenziellen) Ausgründungen ein breites Fundament bietet und den notwendigen Dealflow fördert, um Ideen erfolgreich umzusetzen.“

Internationale Vorbilder

Das Interesse an dieser gemeinsamen Initiative sei enorm gewesen. Orientiert habe man sich an internationalen Vorbildern, wie etwa an ähnlichen Spin-off-Förderungsmodellen aus den skandinavischen Ländern. Aber auch die TU München und die Uni Delft und Rotterdam hätten spannende Initiativen. „Mit der Spinoff Factory versuchen wir nicht, das Rad neu zu erfinden, aber wir werden definitiv einen österreichischen Weg gehen“, so Hoffmann abschließend.

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Dieser Artikel ist bereits im Trending Topics Founders Guide 2025 erschienen. Das komplette Magazin findest du hier

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