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Spire: Milliardenbewertung für Peter Platzers Satelliten-Firma vor Börsengang

Bernd Platzer, CEO von Spire. © Spire
Bernd Platzer, CEO von Spire. © Spire
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Er kommt aus Mödling in Niederösterreich, doch sein Geschäft spielt sich größtenteils im All ab. Der frühere Investment-Banker Peter Platzer hat 2012 gemeinsam mit Jeroen Cappaert und Joel Spark in San Francisco mit der Arbeit an Nanosatelliten begonnen, die Daten für die Schiff- und Luftfahrt oder die Wetterprognose sammeln können. Heute, etwa neun Jahre später, können Platzer und seine Mitstreiter sagen: Wir haben mit Spire eine Milliarden-Firma geschaffen.

Denn über einen so genannten SPAC (Special Purpose Acquisition Company), also ein börsennotiertes Akquisitionsvehikel, wird Spire an der NYSE (New York Stock Exchange) unter dem Ticker-Symbol SPIR gehandelt werden können. Das Unternehmen NavSight bringt den Börsenmantel für das Vorhaben ein, nach dem Merger, der bis Sommer 2021 vollstreckt worden sein soll, ist das kombinierte Unternehmen 1,6 Milliarden Dollar wert. Spire folgt damit dem neuesten Börsentrend der SPACs – auch der Flugtaxi-Hersteller Joby Aviation oder Tesla-Rivale Lucid Motors haben diesen Weg gewählt.

Space as a Service

Platzers Vision in der ganzen Unternehmung war schon von Beginn an, das All zu demokratisieren – also möglichst vielen Zugang zu verschaffen, wenn es um Daten geht, die von dort oben erfasst werden können. „Spire wurde vor fast einem Jahrzehnt gegründet, um das Geschäft mit weltraumbasierten Daten anzuführen, zu inspirieren und zu gestalten. Heute helfen unsere proprietären Daten und Lösungen den Kunden, einige der größten Herausforderungen der Erde zu lösen, darunter Net Zero und die Anpassung an den Klimawandel“, so Platzer. Durch den Zusammenschluss mit NavSight könne man die Wachstumspläne mit einem aggressiveren Zeitplan finanzieren.

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Denn im Zuge des Mergers werden die namhaften Investoren Tiger Global Management, BlackRock Advisors, Hedosophia, Jaws Estates Capital und Bloom Tree Partners noch einmal etwa 245 Millionen Dollar investieren, damit Spire schneller ausbauen kann. Denn alleine unterwegs im Nanosatelliten-Geschäft ist die Firma mit Büros in San Francisco, Boulder, Washington DC, Glasgow, Luxembourg und Singapur nicht. Zahlreiche andere Unternehmen bauen und betreiben Nanosatelliten, um vom Orbit aus Daten zu sammeln oder schnelles Internet auf die Erdoberfläche zu beamen.

LEMUR im Orbit

Die kleinen Satelliten, von denen Spire etwa 140 Stück in eine Erdumlaufbahn gebracht hat, nennen sich Low Earth Multi-Use Receiver – kurz LEMUR. Sie sammeln Daten, die Kunden von Spire nahezu in Echtzeit über eine API anzapfen können, um sie dann für ihre eigenen Business-Modelle weiter zu verarbeiten. In der Luftfahrt und Logistik sollen Kunden genauso an diesen Daten interessiert sein wie die Schifffahrt oder staatliche Behörden. Zu den Kunden zählen etwa die NASA, Australia Office of National Intelligence (AONI), Chevron oder FlightRadar24.

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