Künstliche Intelligenz

Sports Illustrated: Aufregung um heimliche KI-Texte von Fake-Journalist:innen

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Das renommierte US-Sportmagazin Sports Illustrated hat nicht gekennzeichnete KI-generierte Artikel veröffentlicht und erfundene Journalist:innen mit KI-generierten Porträtfotos als Autor:innen angegeben. Dies enthüllte die Webseite Futurism, die bereits bei Cnet ähnliche Praktiken aufdeckte. Die fragwürdige Praxis wirft nicht nur ernsthafte ethische Fragen auf, sondern stellt auch die Grundlagen des journalistischen Vertrauens in Frage.

Für die Fake-Redakteur:innen wurden Fotos einer Webseite für KI-generierte Porträtbilder genutzt. Diese Autor:innen waren weder in sozialen Netzwerken noch anderswo im Internet zu finden und hatten keine Historie an geschriebenen Artikeln. Die nicht existenten Journalist:innen wurden stets mit einer passenden Beschreibung versehen. Ein Beispiel:

Drew hat einen Großteil seines Lebens im Freien verbracht und freut sich darauf, Sie durch seine unendliche Liste der besten Produkte zu führen, die Sie vor den Gefahren der Natur bewahren. Heutzutage vergeht kaum ein Wochenende, an dem Drew nicht beim Campen, Wandern oder auf dem Bauernhof seiner Eltern ist.

Periodisch wurden diese Fake Profile durch neue ersetzt, wobei erneut KI-Porträts verwendet wurden. Die neuen Autor:innen-Namen erschienen dann auch unter den bereits veröffentlichten Texten.

Artikel nach Anfrage durch Futurism gelöscht

Auf eine Anfrage bezüglich der Hintergründe erhielt Futurism zunächst keine Antwort. Stattdessen seien direkt alle KI-generierten Artikel gelöscht worden. Nach der Veröffentlichung des Futurism-Artikels gab Sports Illustrated an, dass die Texte von der externen Quelle Advon Commerce lizenziert wurden: “Bei den fraglichen Artikeln handelte es sich um Produktrezensionen und lizenzierte Inhalte eines externen Drittunternehmens, AdVon Commerce. Eine Reihe von AdVons E-Commerce-Artikeln wurde auf bestimmten Arena-Websites veröffentlicht.“ Die Arena Group ist das Mutterunternehmen von Sports Illustrated.

Interne Quellen, die anonym mit Futurism sprachen, widersprechen dieser Darstellung von Arena: „Der Inhalt ist absolut KI-generiert, egal, wie sehr sie behaupten, dass es nicht so ist.“ Selbst wenn Arena die Texte unter der Annahme veröffentlicht hätte, dass sie von realen Personen stammen, bleibt die Frage, warum das Unternehmen Fake-Autor:innen erstellt hat.

Mitarbeiter:innen bedauern Praktiken

Kurz nach der Veröffentlichung hat die Gewerkschaft von Sports Illustrated eine Antwort über Social Media veröffentlicht: „Wir, die Mitarbeiter der SI Union, sind entsetzt über den Artikel auf der Website Futurism. Wenn diese Praktiken wahr sind, verletzen sie alles, was wir über Journalismus glauben. Wir bedauern, mit etwas in Verbindung gebracht zu werden, das so respektlos gegenüber unseren Lesern ist.“

Die nicht markierten KI-Inhalte sind ein direkter Verstoß gegen die journalistische Ethik und gefährden das Vertrauen der Leserschaft. Die Arena Group ist damit nicht allein: Mit dem Aufkommen leistungsfähiger generativer KI-Tools haben zahlreiche Medien versucht, diese Technologie zur Erstellung von monetarisierbaren Inhalten einzusetzen. Der CEO der Arena Group, Ross Levinsohn, hat noch Anfang 2023 erklärt, dass das Unternehmen KI-Experimente durchführen wird, jedoch eine hohe Qualität versprochen. Die Aufdeckung durch Futurism dürfte ihn in Erklärungsnot bringen.

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