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Sqail: „Ohne aws Preseed-Programm gäbe es unser Produkt nicht“

Sqail-Mitgründer Christian Bouda © Sqail
Sqail-Mitgründer Christian Bouda © Sqail

Mehr als 200 Millionen Diabetiker:innen weltweit leiden unter der diabetischen sensomotorischen peripheren Neuropathie (DSPN). Es handelt sich dabei um die häufigste Manifestation der diabetischen Neuropathien und ist mit oft schmerzhaften Beschwerden in den Füßen oder Händen verbunden.

Ein Startup, das dieses Problem bekämpft, ist Sqail. Das 2023 in Baden gegründete Startup hat ein Wearable namens „WINGO“ entwickelt, das Schmerzen reduziert und die Sicherheit beim Gehen fördert. Durch Vibration stimuliert das Gerät die richtigen Muskeln zur richtigen Zeit. Sqail wird von der Austria Wirtschaftsservice (aws) unterstützt.

Wearable basiert auf Nobelpreis-Erkenntnissen

„Die Mission von Sqail ist es, das globale Problem der DSPN zu bekämpfen und diese Patient:innen durch medizinische Geräte im Alltag zu unterstützen. Die Hauptprobleme, mit denen diese Menschen konfrontiert sind, sind Gleichgewichtsstörungen beim Gehen aufgrund des Verlusts der peripheren Sensibilität und starke neuropathische Schmerzen. Deshalb haben wir WINGO entwickelt“, erklärt Christian Bouda, Mitgründer von Sqail.

WINGO ist ein bionisches, therapeutisches Hilfsmittel, das auf Grundlage der Erkenntnisse von David Julius und Ardem Patapoutian, die 2021 den Nobelpreis für Medizin gewonnen haben, entwickelt wurde. Das Gerät basiert auf dem Modell der menschlichen Neurophysiologie und stellt sicher, dass sich die Technologie nahtlos an natürliche Prozesse anpasst. Bei diabetischer Neuropathie kann Schmerz auftreten, weil die Nerven, die sensorische Informationen von den Fußsohlen zum Gehirn übertragen, geschädigt sind.

Diese Schädigung führt dazu, dass die Nerven keine genauen sensorischen Informationen senden können. Folglich erhält das Gehirn entweder keine oder unzureichende Informationen von den Fußsohlen (z. B. abnormale Signale), was Schmerzen verursacht und aufgrund fehlender Tiefensensibilität (Propriozetion) unsicheres Gehen verursacht.

WINGO von Sqail © Sqail
WINGO von Sqail © Sqail

WINGO unterstützt Gang durch Vibrationen

Mit WINGO will Sqail genau dieses Problem lösen. Das Wearable erfasst Informationen über die Bodenreaktionskräfte und leitet diese durch oberflächliche Vibration an eine geeignete Körperstelle weiter. Durch dieses sensomotorische Feedback lindert WINGO Schmerzen. Gleichzeitig fördert das Gerät die Sicherheit beim Gehen (verringert das Risiko des Stolperns durch Fußhebeschwäche), erleichtert die Mobilität sowie die aktive Bewegung (wie z. B. das Gehen) und verbessert langzeitig die Blutzuckerregulation.

Um die Bodenreaktionskräfte aufzunehmen und somit das Abrollverhalten des Fußes zu erkennen, verwendet WINGO Sensoren, die in einer Socke integriert oder als Manschette am Körper befestigt sind. Die einzelnen Sensoren sind so angebracht, dass sie jede Phase im Gangzyklus erkennen. Entsprechend der jeweiligen Phase übernimmt WINGO die Information an den mit diesem Sensor gekoppelten Aktuator, wodurch Anwender:innen Echtzeitfeedback erhalten.

„Sqail ermöglicht erstmals wieder natürliches Gehen“

Die drei Gründer Christian Bouda, Gerfried Peternell und Rainer Schultheis haben ein persönliches Interesse daran, DSPN zu bekämpfen, schließlich leidet die Ehefrau von einem der Founder unter dieser Krankheit. „Wir ermöglichen Menschen mit diabetischer Polyneuropathie erstmals wieder natürliches Gehen“, sagt Bouda. WINGO soll die Regeneration von Blutgefäßen und peripheren Nerven fördern. Das soll dazu führen, das sich die Gangsicherheit und -stabilität verbessern. Dadurch sollen Menschen mit DSPN wieder aktiver werden und sich positiv auf den Blutzuckerstoffwechsel auswirken.

Ein großer Meilenstein für Sqail war laut Bouda, aus einer Produktidee einen funktionierenden Prototyp und Vorserienprodukte zu entwickeln, die allen regulatorischen Anforderungen entsprechen. „Speziell in der Medizintechnik gibt es strenge Anforderungen von verschiedensten Regularien, die das Endprodukt erfüllen muss und die den Entwicklungsspielraum eingrenzen“, erzählt der Mitgründer. Zuletzt erhielt Sqail den „Seal of Excellence“ des EIC (European Innovation Council).

„Dinge priorisieren, anstatt sich verlieren“

Auch an Unterstützung mangelt es Sqail nicht. Die aws greift dem Startup mit seinem Preseed-Programm unter die Arme. „Die aws hat uns im Rahmen des Programmes zur richtigen Zeit durch Förderungen, IP-Beratung und persönliche Betreuung entscheidend unterstützt. Es prasseln so viele Dinge zur gleichen Zeit auf Gründer:innen ein, dass man lernen muss, Dinge zu priorisieren. Sonst droht man sich zu verlieren. Die Berater:innen  der aws haben uns mit ihrer Erfahrung geholfen, die Aufgaben in die richtige Reihenfolge zu bringen. Ohne das aws Preseed-Programm gäbe es unser Medizinprodukt zum jetzigen Zeitpunkt nicht“, meint Christian Bouda.

Das Geschäftsmodell von Sqail basiert auf der Entwicklung und Vermarktung innovativer medizinischer Geräte. Gleichzeitig bietet die Jungfirma umfassenden Support und Schulungen an, um eine optimale Nutzung ihrer Produkte sicherzustellen. „Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung treiben wir weitere Innovationen voran und erschließen neue Märkte, um möglichst vielen Patienten eine verbesserte Lebensqualität zu ermöglichen“, so Bouda. Zur Zeit konzentriert sich das Startup auf die Markteinführung von WINGO in der EU und den USA, die 2025 erfolgen soll. In Zukunft will Sqail die Technologie auf weitere Anwendungsfälle und zur Unterstützung und Heilung betroffener Menschen weltweit einsetzen.

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