Stanford-Software zeigt Städten gratis Vorteile von nachhaltigen Investments
Es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen, mit denen Städte nachhaltiger werden können. Von mehr Begrünung bis zu einem Fokus auf Elektromobilität bieten sich viele Möglichkeiten, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels zu stoppen. Damit Stadtplaner sehen können, wie lohnend Nachhaltigkeits-Maßnahmen sind, haben Forschende der Universtiy of Stanford eine quelloffene Software namens Urban InVEST entwickelt. Sie soll laut den Entwicklern visualisieren, welche positiven Auswirkungen umweltfreundliche Investitionen haben. Die Benutzung ist dabei für die Städte gratis.
Airly: How a New Startup from Poland Tackles Air Pollution in Our Cities
„Urbane Natur bietet viele Vorteile“
„Diese Software hilft dabei, Städte zu entwickeln, die besser für Menschen und die Natur sind. Die urbane Natur bietet viele unterschiedliche Vorteile. Bäume auf einer Straße können die Temperaturen senken, sodass Wohnungen im Sommer weniger heiß sind. Gleichzeitig absorbieren sie die CO2-Emissionen in der Umgebung“, sagt Anne Guerry, Chief Strategy Officer des Natural Capital Project der University of Stanford.
Urban InVEST kombiniert Umweltdaten mit demografischen Informationen. Dazu gehören unter anderem Daten über die Temperaturentwicklung, die Bevölkerung und ihr Einkommen. User müssen die Daten über ihre eigene Stadt manuell eingeben, während die Umweltdaten aus verschiedenen Quellen wie NASA-Satelliten oder lokalen Wetterstationen stammen. Die Software simuliert laut den Forschern auf einer Karte automatisch die wirtschaftlichen, umweltbezogenen und gesundheitlichen Auswirkungen von bestimmten Investitionen. Dabei sollen Nutzer die Simulationen für die gesamte Stadt oder auch auf kleinem Raum durchführen können.
CityTree: Berliner Startup reinigt mit Moos die Luft in Großstädten
Erste Tests in mehreren Städten
Getestet hat das Stanford-Team die Software am Beispiel von mehreren weltweiten Städten wie Paris, Lausanne, Shenzhen, Guangzhou sowie mehreren US-Städten, darunter San Francisco und Minneapolis. In vielen Fällen haben sie dabei mit lokalen Partnern kooperiert. Beispielsweise haben in Paris Kandidaten bei Kommunalwahlen dadurch für mehr Grünflächen geworben. In Minneapolis wollten Stadtplaner herausfinden, wie sie ungenutzte Golfkurs-Flächen neu verwenden konnten.
In Shenzhen hat die Software laut den Forschenden festgestellt, dass grüne Infrastruktur, also Parks oder Wälder, Sturmschäden in Höhe von bis zu 25 Millionen Dollar verhindern kann, indem sie das Wasser verteilt und aufsaugt. Außerdem könnte so eine Temperaturminderung um drei Grad Celsius im Sommer erreicht werden, so die Analyse. Die visualisierten Daten von Urban InVEST sollen Stadtplanern zeigen, wie vorteilhaft nachhaltige Investments sein können. Dadurch sollen sie Entscheidungen treffen, die nicht nur der Wirtschaft, sondern auch der Umwelt und der Bevölkerung zugute kommen.