Umwelt-Kampagne

Starbucks-Becher sind immer noch nicht recycelbar

Starbucks-Becher © Sorin Sîrbu on Unsplash
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Verpackungen und Behälter von Essen und Getränken sind eine der größten Quellen von weltweitem Plastikmüll. Alleine Takeaway-Behälter machen laut einer Studie der Universität Cádiz 44 Prozent des Plastik-Abfalls im Meer aus (wir berichteten). Viele Unternehmen versuchen deswegen, deutlich stärker auf nachhaltige, wiederverwendbare Behälter zu verwenden. Dazu gehört auch Starbucks. Der US-Coffeeshop-Gigant hat es sich nach eigenen Angaben schon 2008 zum Ziel gemacht, seine Kaffeebecher möglichst recycelbar und auch biologisch abbaubar zu machen. Das könnte so allerdings nicht ganz richtig sein.

Takeaway-Verpackungen machen 44 Prozent des Plastikmülls im Meer aus

Starbucks-Becher haben Polyethylen-Beschichtung

Es gibt nämlich Umweltschützer:innen, die behaupten, dass die Versprechen von Starbucks nicht der Wahrheit entsprechen. Eine kürzlich wiederbelebte Kampagne der in Kanada und den USA angesiedelten Organisation Stand.Earth zufolge sind die Becher nämlich nicht vollkommen biologisch abbaubar. Das liege an einer Beschichtung aus Polyethylen-Kunststoff auf der Innenseite der Behältnisse.

Technisch gesehen seien die Papierbecher selbst recycelbar. Jedoch sei es dafür nötig, die Beschichtung zu entfernen. Für viele Recycling-Unternehmen sei das zu viel Aufwand, weswegen die Becher sehr häufig auf Mülldeponien landen würden. Dabei gebe es bereits Lösungen für vollständig recycelbare Becher, darunter eine Beschichtung für Verpackungen aus Pappe, die 40 bis 51 Prozent weniger Kunststoff verbrauche. Unter anderem würden United Airlines und die Fast-Food-Kette Taco Bell in Australien solche Becher verwenden.

Laut Stand.Earth werden jedes Jahr schätzungsweise 1,6 Millionen Bäume für die Herstellung von Starbucks-Bechern gefällt. Ungefähr vier Millionen dieser Becher landen auf Mülldeponien, heißt es von der 2016 gegründeten Organisation. „So viele Menschen haben uns gestanden, dass sie sich zumindest ein bisschen schuldig fühlen, wenn sie einen Einwegkaffee in einem Pappbecher bestellen, der aus kritischen Wäldern stammt. Viele fühlen sich noch schlechter, wenn sie erfahren, dass der Becher mit Polyethylen-Plastik ausgekleidet ist, egal ob sie sich um ihre eigene Gesundheit oder um die Gesundheit des Planeten sorgen“, zitiert Mongabay Jim Ace, einen leitenden Kampagnen- und Aktionsmanager bei Stand.Earth.

Gegen Lebensmittelmüll: Starbucks Österreich jetzt bei „Too Good To Go“

Problem trotz Maßnahmen noch nicht gelöst

Stand.Earth beendete seine ursprüngliche Kampagne 2019, als Starbucks sich mit anderen Branchenriesen zusammenschloss, um die „NextGen Cup Challenge“ zu unterstützen. Diese Kampagne rief Innovator:innen dazu auf, einen recycelbaren und kompostierbaren Becher zu entwickeln. Zwölf Gewinner:innen wurden dabei ausgewählt. Allerdings ist laut Stand.Earth zwei Jahre später das Problem immer noch nicht gelöst. Deswegen hat die Kampagne, die Starbucks zur Verwendung nachhaltiger Becher aufruft, wieder angefangen.

„Starbucks hat sich verpflichtet, sein Becherproblem zu lösen, und hat Schritte unternommen, um Lösungen zu entwickeln, aber die Mehrheit der Kund:innen verlässt das Geschäft immer noch mit Einweg-Pappbechern, die mit Plastik ausgekleidet sind und auf der Mülldeponie landen“, sagt Ace. „Solange das nicht gelöst ist, hat Starbucks die Verantwortung, das Problem anzugehen.“ Zu den Maßnahmen, die der US-Konzern bereits jetzt durchgesetzt hat, gehört eine Partnerschaft mit der Plattform Too Good To Go, die gegen Lebensmittelverschwendung vorgeht (wir berichteten)

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