Direct Listing

Starkes Börsendebüt: Britisches Fintech Wise bei mehr als 9 Mrd. Euro

Taavet Hinrikus und Kristo Käärmann, die Gründer von Wise. © Wise.com
Taavet Hinrikus und Kristo Käärmann, die Gründer von Wise. © Wise.com
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Der lang erwartete Börsengang des britischen Fintech-Unternehmens Wise ist stark. Am Mittwoch starteten Shares an der Londoner Börse im Handel bei etwa 800 Pence (ca. 9,30 Euro) und katapultierten die Firmenbewertung damit auf mehr ls 9 Milliarden Euro. Das macht Wise klarerweise zu einem der wertvollsten europäischen Fintech-Firmen und wird wohl weitere Scale-ups aus Europa dazu animieren, einen Bördengang in Betracht zu ziehen.

Investoren haben Wise – damals hieß es noch Transferwise – vor einem Jahr mit fünf Milliarden Dollar bewertet – damit hat das Fintech der beiden Gründer Taavet Hinrikus und Kristo Käärman seinen Wert innerhalb eines Jahres also verdoppelt. Branchenbeobachter rechneten im Vorfeld damit, dass die Firma, die auf günstige Auslandsüberweisungen spezialisiert ist, aber immer mehr Services darum herum baut, bei fünf bis sechs Milliarden Euro Bewertung an der Börse landen würde. Somit wurden die Erwartungen also deutlich übertroffen.

Wise hat sich beim Börsengang gegen einen IPO und für ein Direct Listing entschieden. Das bedeutet, dass keine neuen Anteile ausgegeben werden, sondern bestehende Shareholder ihre Anteile nun frei an der Börse handeln können. „Mit Wise notiert erstmals ein Technologieunternehmen per Direktnotierung an der Londoner Börse“, heißt es aus dem Unternehmen. Die Direktnotierung sei eine „fairere, kostengünstigere und transparentere Möglichkeit, den Kreis der Anteilseigner:innen zu erweitern“.

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Großer Markt wartet auf Eroberung

Das große Versprechen von Wise ist, seinen Nutzern bei Auslandsüberweisungen im Vergleich zu Banken oder Konkurrenten wie MoneyGram und Western Union viele Gebühren zu sparen. Zehn Millionen Nutzer zählt die Londoner Firma, die jeden Monat mehr als fünf Milliarden Euro über Grenzen hinweg senden und sich insgesamt pro Jahr mehr als eine Milliarde Euro sparen sollen.

Wie groß das Geschäft noch werden kann, lassen die Londoner bereits durchklingen. Pro Jahr würden weltweit satte 175 Milliarden Euro (150 Mrd. Pfund) an versteckten Gebühren für Fremdwährungstransfers gezahlt werden. „Geld in eine andere Währung zu wechseln ist für viele Menschen immer noch ein Labyrinth aus versteckten Kursaufschlägen, hohen Gebühren, langen Wartezeiten und Kleingedrucktem. Wir ersparen unseren Kund:innen derzeit rund eine Milliarde Pfund pro Jahr an diesen versteckten Gebühren. Die 149 Milliarden Pfund, die noch ausstehen, bleiben unser Fokus“, so CEO Käärman.

Wise ist aber auch Anbieter eines Bankkontos, und dieses lässt sich natürlich um Funktionen erweitern. Damit steht Wise auch immer mehr im Mitbewerb zu traditionellen bzw. Neo-Banken, ist aber auch deren Partner. So sind etwa N26, Monzo und bunq Kunden von Wise.

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