Startup Bazza bringt Ukraine-Geflüchtete in eigenem Büro unter
Immer mehr Unternehmen bieten Geflüchteten aus der Ukraine kostenlose Unterkünfte an. Erst kürzlich hat der internationale Konzern OYO Rooms damit begonnen, Hauseigentümer:innen aus seinem Netzwerk in Polen, Österreich und anderen europäischen Ländern dabei zu unterstützen, ihre Unterkünfte für Geflüchtete zu öffnen. Doch auch kleine Startups tragen etwas bei. Eines davon ist Bazza, ein österreichisch-italienisches Jungunternehmen unter der Leitung eines österreichischen Gründers. Die brandneue Firma hat Teile ihrer frisch bezogenen Büroräumlichkeiten in Italien in Unterkünfte für ukrainische Geflüchtete umgebaut.
Bazza ist gerade erst gestartet
Bazza ist gerade erst an den Start gegangen und vor etwa einem Monat in die Räumlichkeiten in der italienischen Stadt Oleggio in der Nähe des Mailänder Flughafens eingezogen. Das Startup befand sich bis zum Start des Ukraine-Kriegs in Vorbereitungsarbeiten zur Produktion des „leichtesten Koffers der Welt“. Diese Arbeiten hat die Jungfirma jedoch unterbrochen, um den Geflüchteten zu helfen. Das gesamte Team arbeitete laut Bazza Tag und Nacht an der schnellstmöglichen Realisierung des Projektes, die ersten sechs Personen seien bereits eingezogen.
„Ich habe die schrecklichen Bilder der Zerstörung gesehen und mir gesagt, wir sind verpflichtet, alles zu tun, was uns möglich ist“, erzählt Bazza-Gründer Michael Kogelnik. „Es sind nur Büroräumlichkeiten, aber mit etwas Aufwand konnten wir sie in angenehme Apartments verwandeln.“ Kogelnik zufolge wurden in nur zwei Wochen Küche und Bad mit Dusche installiert, zusammen mit Betten, Schränken und einem Spielbereich für Kinder.
Ukrainekrieg: Immobilienfirmen wollen jetzt Geflüchteten Unterkünfte bieten
Schneller Umbau durch Hilfe von Freiwilligen
Der schnelle Umbau war nur durch die Unterstützung von italienischen und ukrainischen freiwilligen Helfer:innen möglich. So arbeitete beispielsweise der Installateur kostenlos und es gab Spenden in Form von Sachgegenständen. Sämtliche finanzielle Aufwendungen hat Bazza nach eigenen Angaben intern selbst getragen. „Aus organisatorischer Sicht war es wirklich nicht einfach“, erzählt Alessandro Vinci, Grafikdesigner bei Bazza. Aber der Bürgermeister von Oleggio unterstütze das Team dabei, die bürokratischen Hürden aus dem Weg zu räumen.
Vor Kurzem seien zwei ukrainische Mütter mit insgesamt vier Kindern eingezogen, das jüngste erst zwei Jahre alt. Ihre Männer und erwachsenen Söhne mussten die Frauen in der ukrainischen Stadt Tscherkassy zurücklassen. Mit dem Projekt möchte Bazza weitere Unternehmen dazu inspirieren, ebenfalls aktiv zu helfen. Die Arbeiten zum leichtesten Koffer der Welt wurden unterdessen wieder aufgenommen. Das Gepäckstück soll nur rund ein Kilogramm wiegen – das sei ein Drittel des typischen Gewichts der Konkurrenz.